Lepra heilen
Lepra, auch als Hansen-Krankheit bekannt, ist eine chronische bakterielle Hautinfektion, welche vom Mycobacterium leprae oder dem unlängst entdeckten Mycobacterium lepromatosis verursacht wird. Lepra wirkt sich hauptsächlich auf die Haut, peripheren Nerven, oberen Atemwege, Augen und Hoden aus. Wenn sie unbehandelt bleibt, schreitet die Lepra voran und führt zu permanenten Schäden der Haut, Nerven, Gliedmaßen und Augen; Körperpartien werden taub und entstellt.
Lepra hat die Menschheit seit der Antike befallen und war bereits bei den altertümlichen Zivilisationen in China, Ägypten und Indien wohlbekannt; aufgrund der Einführung von Antibiotika zur Behandlung von Lepra im zwanzigsten Jahrhundert ist Lepra heute eine heilbare Krankheit.
Vorgehensweise
-
Suche frühzeitig Behandlung auf. Wenn sie unbehandelt bleibt, kann Lepra voranschreiten und zu permanenten Schäden der Haut, Nerven, Gliedmaßen und Augen führen.
-
Nimm zwölf Monate lang Dapson, Rifampicin und Clofazimin ein. Diese medikamentöse Behandlungsweise ist als Kombinationstherapie (engl.: Multi-drug Therapy, MDT) bekannt und wird benötigt, um das Risiko einer Antibiotikaresistenz so gering wie möglich zu halten. In Fällen, bei denen zur Behandlung von Lepra nur Dapson verwendet wurde, entwickelte sich bald eine Resistenz, die sich weit verbreitete. Diese Kombinationstherapie ist hoch wirksam, hat eine geringe Rückfallquote und wurde bisher mit keinen bekannten Resistenzfällen in Verbindung gebracht. Die paucibacilläre, oder tuberkuloide Lepra kann allein mit Dapson und Rifampicin und einer kürzeren Einnahmedauer von sechs Monaten behandelt werden. Die laut World Health Organisation (WHO) konkreten empfohlenen Dosen für die MDT-Behandlung lauten wie folgt:
- Paucibazilläre oder tuberkuloide Lepra: ≤ 5 Hautläsionen ohne Nachweis von Bakterien, die in diesen Bereichen mithilfe von Proben festgestellt wurden. Die tuberkuloide Lepra zeichnet sich durch eine oder mehrere hypopigmentierte Hautflecken (diese Hautflecken sind flache Läsionen auf der Haut, die sich nur durch ihre Farbe von der umliegenden Haut unterscheiden lassen), anästhetische Hautpartien, bei der aufgrund von Schäden der peripheren Nerven, welche durch den Angriff der Immunzellen des menschlichen Wirtes verursacht wurden, die Empfindung verloren geht, ein positiver Lepromintest und wenig säurefeste Bazillen bei Hautbiopsien aus.
- Erwachsene: Täglich 100 mg Dapson; einmal im Monat 600 mg Rifampicin; über sechs Monate hinweg.
- Kinder: Täglich 50 mg Dapson; einmal im Monat 450 mg Rifampicin; über sechs Monate hinweg.
- Multibazilläre oder lepramotöse Lepra: ≥ 5 Hautläsionen, Nachweis von Bakterien auf Proben der Hautläsionen oder beides. Die lepramotöse Lepra zeichnet sich durch großflächige symmetrische Hautläsionen in Form von Knoten, Plaques, verdickter Haut, einschließlich eines häufig auftretenden Befalls der Nasenschleimhaut, welcher zur Verstopfung der Nase und Nasenbluten führt, negativer Lepromintest und viele säurefeste Bazillen bei Hautbiopsien aus.
- Erwachsene: Täglich 100 mg Dapson; täglich 50 mg Clofazamin und einmal im Monat 300 mg; einmal im Monat 600 mg Rifampicin; über zwölf Monate hinweg.
- Kinder: Täglich 50 mg Dapson; täglich 50 mg Clofazamin und einmal im Monat 150 mg; einmal im Monat 450 mg Rifampicin; über zwölf Monate hinweg.
- Paucibazilläre oder tuberkuloide Lepra: ≤ 5 Hautläsionen ohne Nachweis von Bakterien, die in diesen Bereichen mithilfe von Proben festgestellt wurden. Die tuberkuloide Lepra zeichnet sich durch eine oder mehrere hypopigmentierte Hautflecken (diese Hautflecken sind flache Läsionen auf der Haut, die sich nur durch ihre Farbe von der umliegenden Haut unterscheiden lassen), anästhetische Hautpartien, bei der aufgrund von Schäden der peripheren Nerven, welche durch den Angriff der Immunzellen des menschlichen Wirtes verursacht wurden, die Empfindung verloren geht, ein positiver Lepromintest und wenig säurefeste Bazillen bei Hautbiopsien aus.
-
In den Vereinigten Staaten kann Lepra mithilfe einer anderen medikamentösen Therapie behandelt werden:
- Bei multibazillärer Lepra: Nimm drei Jahre lang täglich 600 mg Rifampicin und 100 mg Dapson ein und fahre bei einer lepramotösen Lepra für unbestimmte Zeit und bei Borderline-Lepra für zehn Jahre mit der Dapson-Behandlung fort.
- Bei paucibazillärer Lepra: Nimm sechs Monate lang täglich 600 mg Rifampicin und täglich 100 mg Dapson ein und fahre anschließend bei tuberkuloider Lepra drei Jahre lang und bei Borderline-Lepra für fünf Jahre mit der Dapson-Behandlung fort.
-
Optional kannst du Lepra mit Einzelläsionen (Borderline- oder tuberkuloider Typ) mit einer Einzeldosis bestehend aus Rifampicin, Ofloxacin und Minocyclin (ROM) behandeln. Diese Alternative ist wirksam und kostengünstig.
-
Trinke reichlich Wasser. Reichlich Wasser zu trinken hilft dem Körper dabei, die Schadstoffe, die von den Lepra verursachenden Bakterien produziert werden, zu eliminieren.
-
Lass einen Leprarückfall behandeln. Die Rückfallrate beträgt für die paucibazilläre Lepra zwischen 0,65-3% und 0,02-0,8% bei multibazillärer Lepra. Behandle einen Rückfall wie folgt:
- Bei Rückfall nach einer Multi-medikamentösen-Therapie (MDT): Beginne eine weitere MDT.
- Bei Rückfall nach einer Dapson-Monotherapie: Beginne eine MDT.
- Bei Rückfall nach einer Dapson-Monotherapie, gefolgt von einer MDT, welche nur aus Dapson und Rifampicin bestand: Nimm 24 Monate lang täglich 50 mg Clofazimin und zusätzlich sechs Monate lang zwei der folgenden Medikamente ein: Täglich 400 mg Ofloxacin, täglich 100 mg Minocyclin, täglich 500 mg Clarithromycin, gefolgt von täglich 400 mg Ofloxacin oder täglich 100 mg Minocyclin für die übrigen 18 Monate.
Tipps
- Es ist von äußerster Wichtigkeit, während der Behandlungsphase alle drei Medikamente einzunehmen, um Lepra zu heilen. Nur ein Medikament einzunehmen könnte zur schnellen Entwicklung einer Resistenz führen.
- Bei geeigneter Behandlung ist keine Quarantäne nötig, da die Krankheit mit einer Behandlung weitaus weniger ansteckend wird und nach einem Monat Therapie nicht mehr weitergegeben werden kann.
- Aufgrund des seit langer Zeit bestehenden Stigmas in Zusammenhang mit Lepra (in biblischen Zeiten wurden Leprakranke etwa als Unreine bezeichnet, unter Quarantäne gestellt und gemieden), kann Lepra bei Personen, die von der Krankheit betroffen sind, zu erheblichen Angststörungen und sozialen Problemen führen. Bitte deine Familie und Freunde um Unterstützung und suche bei Bedarf eine psychologische Therapie auf.
- Das Grundprinzip für die Behandlung eines Leprarückfalls lautet wie folgt: Es ist in vielen Fällen und vor allem in ressourcenarmen Ländern schwierig, auf eine Arzneimittelresistenz zu testen. Deshalb wird angenommen, dass nach Einsatz einer Monotherapie irgendwann im Behandlungsverlauf, wie etwa mithilfe von Dapson allein, die wiedergekehrte Lepra gegen das jeweilige Medikament, das für die Monotherapie verwendet wurde, resistent ist. In diesen Fällen wird eine MDT als angebracht betrachtet, wenn die Lepra gleichzeitig mithilfe von zwei oder mehr Medikamenten, für welche keine Resistenz besteht, behandelt wird. Wenn ein Leprarückfall nach einer angemessenen MDT einmal oder öfter auftritt, kann dieser einfach, wie bei einer neuen Leprainfektion, nochmal mit einer MDT behandelt werden. Im Falle eines Leprarückfalls nach einer Dapson-Monotherapie gilt die Lepra als resistent gegen Dapson; jedoch kann eine MDT bestehend aus Rifampicin und Clofazimin eingesetzt werden, da keiner dieser Wirkstoffe zuvor verwendet wurde. Bei einem Rückfall nach einer Dapson-Monotherapie, gefolgt von einer MDT mit alleiniger Verwendung von Dapson und Rifampicin, gilt die Lepra als resistent gegen Dapson, da eine Dapson-Monotherapie durchgeführt wurde. Außerdem war die Behandlung mit einer MDT bestehend aus nur Dapson und Rifampicin im Grunde eine Rifampicin-Monotherapie, da bei der MDT nach der Dapson-Monotherapie nur Dapson und Rifampicin eingenommen wurden und die betroffene Person bereits gegen Dapson resistent war. Dies macht die wiedergekehrte Lepra auch resistent gegen Rifampicin, weshalb eine neue Arzneimittelkur bestehend aus drei Medikamenten benötigt wird.
- Lepra wird durch Tröpfchen aus Nase und Mund beim engen und häufigen Kontakt mit unbehandelten Leprakranken übertragen. Vermeide es, mit den Körperflüssigkeiten und den Hautausschlägen von Leprakranken in Berührung zu kommen.
- Die Inkubationszeit beträgt bei Lepra (ab dem Zeitpunkt des Kontakts mit Leprakranken bis zum Erscheinen der Symptome) zwischen sechs Monate und zehn Jahre, mit einem Durchschnitt von fünf bis sieben Jahren. Der Lepraerreger, Mycobacterium leprae, hat mit einer Verdopplungszeit von zwei Wochen eine sehr langsame Wachstumsrate.
- Die MDT ist sicher, wirksam und auf der ganzen Welt kostenlos für Leprakranke erhältlich.
- Eine BCG-Impfung (Bacillus Calmette-Guérin) kann einen gewissen Schutz gegen Lepra und Tuberkulose bieten und ist in Ländern, in denen die Krankheit verbreitet ist, nützlich.
- Um die Infektion mit der Krankheit nach dem Kontakt mit Leprakranken zu verhindern, kann eine Einzeldosis Rifampicin eingenommen werden, welche erwiesenermaßen bei Personen, die mit Infizierten in Kontakt kommen, die Zahl der Leprainfektionen innerhalb von zwei Jahren um 57% reduziert, mit einem Behandlungsbedarf bei einer von 265 Personen.
- Die drei Medikamente, welche bei der MDT verwendet werden, wirken mittels verschiedener Mechanismen gegen M. leprae :
- Dapson ist ein Sulfonamid, welches wirkt, indem es die bakterielle Synthese von Dihydrofolat (DHF) (ein für die DNS-Synthese nötiges Substrat) hemmt, da es mit Paraaminobenzoat um das aktive Zentrum der Dihydropteroat-Synthase konkurriert. Durch seine Hemmung der neutrophilen Myeloperoxidase besitzt Dapson auch entzündungshemmende Eigenschaften.
- Rifampicin blockiert die DNS-abhängige RNA-Polymerase in M. leprae , indem es sich an seine Beta-Untereinheit bindet und so die Transkription in RNA und die Translation in nachfolgende Proteine verhindert.
- Clofazimin wirkt, indem es sich an die Guaninbasen der DNS des M. leprae bindet und so die Vorlagenfunktion der DNS blockiert und die Vermehrung der Bakterien unterbindet. Es erhöht auch die Aktivität der bakteriellen Phosopholipase A2, was zur Ausschüttung und Ansammlung von Lysophospholipiden, giftigen Substanzen, welche die Vermehrung von Bakterien verhindern, führt.
Warnungen
- Diese Artikel dient als Leitfaden und sollte auf keine Weise als Ersatz für den Rat deines Gesundheitsdienstleisters fungieren. Suche bitte umgehend professionelle Beratung auf, wenn du denkst, dass du Lepra haben könntest.
- Nimm nicht nur ein Medikament anstatt der MDT-Kombination ein, da sich sonst rasch eine Resistenz entwickeln könnte, welche die Heilung sehr erschwert.
- Zu den Nebenwirkungen von Dapson gehören hämolytische Anämie (welche meist nicht ernsthaft ist, jedoch bei Personen mit einem [[1]] schwerwiegend sein kann), allergische Dermatose (welche schwer sein kann) und in seltenen Fällen das Dapson-Syndrom, welches sich durch eine exfoliative Dermatitis, hohes Fieber, und ein Mononukleose-artiges Differentialblutbild (Überwiegen von Lymphozyten) auszeichnet.
- Die Hauptnebenwirkung von Clofazamin ist eine vorübergehende Hautpigmentierung. Diese kann bei hellhäutigen Leprakranken zu kosmetischen Problemen führen, da sie eine rot-schwarzen Hautverfärbung verursacht, die sich vor allem in den Hautbereichen, die von der Lepra betroffen sind, ansammeln, wodurch die Krankheit der Person für andere leicht sichtbar wird.
- Zu den Nebenwirkungen von Rifampicin gehören Lebertoxizität, grippale Infektionen und in seltenen Fällen eine geringe Blutplättchenzahl und Nierenversagen. Rifampicin kann zu einer ungefährlichen, jedoch manchmal erschreckenden Nebenwirkung führen, welche Körperflüssigkeiten wie Urin und Tränen eine orange-rote Farbe verleiht. Die orange-rote Farbe kann weiche Kontaktlinsen permanent verfärben. Rifampicin regt auch die Produktion von mikrosomalen Cytochrom-P-450-Enzymen an. Dies sind Leberenzyme, welche eine Vielzahl an medikamentösen Wirkstoffen abbauen, einschließlich Corticosteroide, Warfarin (Coumadin®) und oralen Kontrazeptiva, weshalb eine erhöhte Dosis dieser Medikamente nötig ist, wenn sie gleichzeitig mit Rifampicin eingenommen werden. Wenn etwa bei einem Leprakranken, der Warfarin langfristig zur Hemmung der Blutgerinnung einnimmt, die Warfarin-Dosis nicht erhöht wird, kann das Risiko einer Thromboembolie steigen. Ebenso kann die Wirkung von oralen Kontrazeptiva verringert werden, wenn ihre Dosis bei gleichzeitiger Rifampicineinnahme nicht erhöht wird.
Information
Users of Guests are not allowed to comment this publication.
ТОП
Статьи
28-09-2016, 22:35
5-12-2016, 09:06
26-09-2016, 18:55
26-09-2016, 18:35
29-09-2016, 21:10
1-02-2017, 02:30