Ein gebrauchtes Motorrad kaufen

Опубликовал Admin
16-11-2019, 09:00
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Es gibt viele Dinge, die du für den Kauf eines gebrauchten Motorrads in Betracht ziehen musst. Was für ein Motorrad möchte ich? Wo sollte ich suchen? Was sollte ich an einem gebrauchten Motorrad überprüfen? Hier sind ein paar Tipps für dich.

Vorgehensweise

  1. Entscheide, welche Art Fahrten du am häufigsten unternehmen wirst: Fahrten zur Arbeit, sportliche Fahrten, Touren oder eine Kombination. Dies ist das wichtigste Kriterium, das du in Betracht ziehen musst. Sei hierbei ehrlich zu dir. Ein Superbike mit 1.000 ccm bringt vielleicht dein Herz etwas zum Klopfen, aber es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass du es beim Pendeln hassen wirst und dass der Soziussitz unbequem ist. Tage auf der Rennstrecke mit einem Cruiser sind vielleicht ebenfalls enttäuschend.
  2. Kaufe möglichst bei einem namhaften Händler. Privatverkäufe sind vielleicht günstiger, aber du kannst nicht zurückkommen, wenn das Motorrad kaputt geht oder du eine Panne hast. Die meisten Händler bieten eine Art Garantie an oder arbeiten zumindest mit dir zusammen, sollte in den ersten Monaten nach dem Kauf etwas schief gehen. Wenn du von privat kaufen musst, bestehe darauf, dass du das Motorrad zu einem seriösen Händler bringen kannst, damit es dort begutachtet und inspiziert wird. Ein paar Euro jetzt könnten dir jede Menge Geld und Schwierigkeiten in der Zukunft ersparen. Zusätzlich dazu kann ein Händler eine Suche in der Eigentümer-Historie vornehmen, um sicherzugehen, dass das Motorrad nicht gestohlen und nicht von einer Versicherungsgesellschaft als "abgeschrieben" gelistet wurde.
  3. Prüfe das Motorrad selbst. Nimm einfaches Werkzeug mit, einschließlich einer Taschenlampe und wenn möglich einem Multimeter.
    • Prüfe den Zustand der Antriebskette und der Ritzel. Die Kette sollte etwa 0,9 cm Spiel haben (nach oben und unten) und die Zähne der Ritzel sollten keine offensichtlichen Schäden oder Abnutzung zeigen. Versuche, die Kette auf dem Ritzel von einer Seite auf die andere zu wackeln. Wenn sie gut ist, sollte hier nicht viel Bewegung möglich sein. Lasse jemanden auf das Motorrad sitzen und prüfe, dass die Kette fest anliegt und nur wenig Bewegung nach oben und unten möglich ist. Ketten nutzen mit der Zeit ab, aber Ritzel sollten viel länger halten. Ein stark abgenutztes Ritzel zeigt entweder ein altes Ritzel oder eine schlechte Wartung an.
    • Die Reifen sollten rundherum ein gutes Profil haben, ohne Anzeichen einer ungleichmäßigen Abnutzung oder Schäden. Die Reifen von jemandem, der seine Alltagsfahrten mit dem Motorrad unternimmt, sind in der Mitte abgenutzter (z.B. durch mehr Fahrten auf der Autobahn). Wenn jemand mit seinem Motorrad auf der Rennstrecke fährt, sind die Reifen an den Seiten mehr abgenutzt.
    • Setze dich auf das Motorrad. Sieh dir den Zustand der Brems- und Kupplungshebel an, die Lenkerendgewichte, die Geradheit des Lenkers und das Kombi-Instrument. Hier könntest du Anzeichen eines Unfalls oder Umfallens finden. Weitere Anzeichen sind Kratzer am Motorgehäuse, an den Fußrasten oder am Auspuff. Ziehe die Handbremse und drücke den vorderen Stoßdämpfer nach unten. Er sollte sich gleichmäßig und fest anfühlen. Steige vom Motorrad ab und prüfe die Rohre der Gabel auf Anzeichen von Rost, Lochfraß und Öl. Dies sind Anzeichen von abgenutzten Gabeldichtungen oder möglichen zukünftigen, teuren Problemen.
    • Während du die Gabel prüfst, fahre mit dem Fingernagel über die Bremsscheiben und spüre, ob du eine ungleichmäßige Abnutzung oder Einbuchtungen findest. Sieh dir den Bremssattel an, um zu sehen, wie viel von den Belägen noch dran ist. Wenn das Motorrad Speichen hat, prüfe den Zustand der einzelnen Speichen. Achte bei allen Arten auf Dellen oder Schäden an der Felge.
    • Stelle das Motorrad auf den Mittelständer, wenn es einen hat; drehe den Lenker auf die Seite. Achte auf Ungleichmäßigkeiten oder Rauheit im Lenkkopf.
    • Wenn möglich, überprüfe den sichtbaren Rahmen; nimm auch den Sitz ab, um darunter zu schauen. Der Rahmen sollte keine Beulen, Knicke oder sichtbare Schäden haben. Wenn es welche gibt, gehe.
    • Während der Sitz abgebaut ist und du Zugang zur Batterie hast, schließe das Multimeter an den Polen der Batterie an und prüfe die Spannung. Sie sollte nicht weniger als 12 V anzeigen. Starte den Motor. Das Messgerät sollte bei laufendem Motor nicht mehr als etwa 14 V anzeigen. Wenn doch, dann kann dies ein Zeichen eines "heiklen" Spannungsreglers sein; dieser kann die Batterie überladen und sie kaputt machen. Prüfe jetzt auch die Beleuchtung und die Blinker. Ziehe eine oder zwei Sicherungen heraus und prüfe auf Rost. Mache dies natürlich bei ausgeschaltetem Motor. Prüfe auch die Batteriepole und das insgesamte Aussehen der Batterie. Bringe den Sitz wieder an.
    • Öffne den Tank und prüfe mit deiner Taschenlampe auf offensichtliche Anzeichen von Rost oder Korrosion (nicht mit einem Streichholz oder Feuerzeug).
    • Schau unter die Verkleidung (wenn das Motorrad eine hat). Entferne die Verkleidung, die der Besitzer entfernt, um Zündkerzen zu wechseln und eine normale Wartung durchzuführen. Prüfe den Rahmen auf Materialermüdung an den Schweißpunkten. Inspiziere den Zustand der Motorblöcke, der Zündkerzen und des Kühlers. Prüfe auf Lecks um den Ölfilter und die Ölschraube herum.
    • Sieh dir den Füllstand der Bremsflüssigkeit an. Dies siehst du normalerweise oben an der Lenkerstange in einem Gehäuse mit durchsichtigem Fenster. Ziehe bei laufendem Motor fest am Bremshebel und lasse wieder los, während du den Füllstand beobachtest. Er sollte abfallen und ansteigen. Er sollte schnell ansteigen, wenn die Bremse losgelassen wird.
  4. Mache eine Probefahrt.
    • Wähle wenn möglich einen schönen Tag mit trockenen Straßen und guter Sichtbarkeit. Bringe deinen Führerschein und richtige Kleidung mit, wenn du welche hast. Die meisten Händler haben Leihkleidung, die du nutzen kannst. Wenn du bei einem Händler bist, sei darauf vorbereitet, dass du eine Verzichtserklärung für die Versicherung unterschreiben musst; wenn du bei einer Privatperson bist, sei darauf vorbereitet, deinen Führerschein als Sicherheit beim Verkäufer zu lassen.
    • Wähle eine Strecke, die du kennst mit wenig Verkehr und guten Straßenbedingungen. Fahre langsam los und gewöhne dich an die Art, wie sich das Motorrad anfühlt und reagiert.
    • Prüfe die Bremsen. Sie sollten nicht "pulsieren". Dies ist ein Anzeichen von verzogenen Bremsscheiben. Sie sollten geschmeidig und gleichmäßig abbremsen und nicht kräftig zupacken oder sich schwammig anfühlen.
    • Beschleunige die Gänge durch. Die Schaltung sollte sich fest anfühlen und bei der Beschleunigung nicht aus dem Gang rutschen oder sich schwerfällig anfühlen.
    • Wenn du auf einem geraden, sauberen Straßenabschnitt bist, lehne dich leicht nach links und rechts, um zu sehen, wie das Motorrad reagiert. Es sollte sich stabil und leicht korrigierbar anfühlen.
    • Höre auf ungewöhnliche Motorgeräusche, quietschende Stoßdämpfer und übermäßige Vibrationen. Stelle Fragen in Bezug auf alles, wo du Zweifel hast.
  5. Inspiziere das Motorrad nach der Fahrt erneut und achte auf Lecks oder Tropfen. Prüfe das Öl, entweder durch das Sichtglas oder nach Abkühlen des Motors mit dem Prüfstab. Die meisten voll- oder halbsynthethischen Öle werden nach nur ein paar Kilometern dunkler. Das ist vollkommen normal.
  6. Verlange eine Wartungshistorie. Es ist immer gut, so etwas zu haben, aber aus verschiedenen Gründen gibt es sie vielleicht nicht. Bitte um die Betriebsanleitung und das Bordwerkzeug.
  7. Sei realistisch, wenn du den Preis des Motorrads verhandelst. Bei einem privaten Verkäufer ist das vielleicht sein "Baby" und wenn du ihn jetzt beleidigst, kannst du davon ausgehen, dass du keinen fairen Preis bekommst. Wenn du bei einem Händler bist, erkenne, dass der Verkäufer vielleicht Ziele erreichen muss und dass sein Chef ihm vielleicht über die Schulter sieht. Recherchiere im Internet; verwende wenn möglich Richtlinien für den Verkaufspreis, wenn es welche gibt, oder lies dir die Motorrad-Kleinanzeigen durch, um einen fairen Marktwert des Motorrads herauszufinden. Lege deinen Kaufpreis dann entsprechend fest.

Tipps

  • Wenn du vorhast, dein Motorrad in Zahlung zu geben, um die Kosten zu verringern:
    • Mache es sauber! Wasche es, wachse es, reinige die Räder. Jede Stunde, die der Händler mit Saubermachen verbringen muss, geht von deinem Preis ab.
    • Habe eine überprüfbare Wartungshistorie. Habe Belege oder eine Händlerhistorie.
    • Wisse, wie viel dein Motorrad wert ist. Sage nicht einfach "so viel, wie ich bekommen kann".
    • Spanne und fette die Kette. Eine grundlegende Wartung ist kritisch für den Preis für die Inzahlungnahme. Eine lose, schmutzige Kette ist ein sicheres Zeichen für mangelnde Wartung und macht den Händler misstrauisch.
    • Besorge dir eine Eigentümer-Historie.
    • Ein neuer TÜV gibt dem Händler Sicherheit in Bezug auf dein Motorrad.
    • Nimm niemals das erste Angebot an. Ein Händler bietet weniger, als er zu zahlen bereit ist. Sei darauf vorbereitet, mit dem Preis, rabattiertem Service oder kostenlosem oder rabattiertem Zubehör zu handeln.
  • Versicherung ist niemals optional. Du wirst sie schließlich brauchen.

Warnungen

  • Motorradfahren ist riskant. Sei vorbereitet. Kaufe NICHT die billigste Schutzkleidung.
  • Das Wichtigste ist: lerne das Motorradfahren. Fahre defensiv. Mache auch als erfahrener Motorradfahrer ein Fahrsicherheitstraining.
  • Kaufe nicht mehr Motorrad, als du fährst. Fahre innerhalb deiner Grenzen und Erfahrung. Wenn du irgendwelche Vorbehalte in Bezug auf die Straße hast - fahre sie NICHT.

Was du brauchst

  • Taschenlampe
  • Multimeter
  • Helm und Motorradkleidung
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