Bambus aus Samen ziehen

Опубликовал Admin
29-09-2016, 01:20
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Die meisten Bambusarten produzieren ihre Samen nur einmal in einem langen Menschenleben. Die meisten Arten produzieren ihre Samen weltweit innerhalb einer Spanne von ein paar Jahren. Deshalb wirst du nur eine oder zwei Gelegenheiten haben, eine bestimmte Bambussorte zu züchten. Es wird sich lohnen, ein wenig mehr Aufwand zu treiben und zu versuchen, alles richtig zu machen. Wenn du eine Chance bekommst, Bambussamen zu beschaffen, kannst du mit den hier beschriebenen Schritten die besten Ergebnisse mit ihnen erreichen.

Vorgehensweise

  1. Kaufe oder bastele ein Minigewächshaus mit Torfpellets als Nährboden. "Jiffy" bietet ein Gewächshaus an, das 72 Pellets enthält und etwa 4 € kostet. Du wirst in Gärtnereien oder Gartenmärkten vielleicht auch andere Optionen finden.
  2. Gib eine Schicht Pellets auf ein flaches Kuchenblech. Koche einen Topf Wasser und gieße das Wasser langsam über die Pellets, damit sie aufquellen. Das kochende Wasser funktioniert nicht nur besser, um sie quellen zu lassen, sondern dient auch zur Sterilisation und senkt die Rate der fehlerhaften Samen. Wiederhole diesen Schritt bis du alle Pellets vorbereitet hast.
  3. Gib die Pellets zurück in das Mini-Gewächshaus. Abhängig davon, wie nass die Pellets waren, musst du den Deckel vielleicht für ein paar Tage geöffnet lassen, damit sie etwas trocknen können. Triefende Nässe ist nicht gut, weil die Pellets Feuchtigkeit wirklich gut speichern. Idealerweise sind die Pellets feucht, aber nicht nass.
  4. Weiche deine Samen in 30° C warmen Wasser für etwa 24 Stunden ein. Achte darauf, dass das Wasser nicht zu heiß ist, weil die Samen bei 40° C absterben können. Kühlere Temperaturen werden deinen Samen nicht schaden, aber sie können die Keimung um ein paar Tage verzögern.
  5. Benutze einen Spieß oder einen Eisstil um die Torfpellets zu öffnen und den oberen Teil zu lockern.
  6. Gib nur einen Samen in die Mitte von jedem Pellet. Weil die Bambussamen sehr selten und teuer sind, wirst du nicht riskieren wollen, zwei Sprosse im gleichen Pellet zu haben und einen davon zu verlieren.
  7. Gib eine kleine Menge Pflanzerde vom Typ “Samenmischung" über deine Samen. Eine Schicht von 2 mm bis 5 mm wird ausreichen.
  8. Stelle das Mini-Gewächshaus an einen Platz, wo es Halbschatten bekommt. Ein nach Osten gerichtetes Fenster ist gut geeignet, wenn das Wetter draußen kalt ist. Du kannst bei gutem Wetter einen leicht schattigen Platz im Freien wählen. BEACHTE: Wo auch immer du die Pflanze hinstellst, sollte sie nicht zuviel Sonne bekommen. Auch in einem Mini-Gewächshaus können schnell Temperaturen entstehen, die die Samen bei direkter Sonnenbestrahlung abtöten können.
  9. Überprüfe dein Gewächshaus täglich. Die Torfpellets können schnell austrocknen, sobald das das erste Wasser verdunstet. Bevor die Samen austreiben, können sie überleben, wenn sie einmal zu trocken werden. Sobald sie ausgetrieben haben, können sie innerhalb von ein paar Stunden sterben, wenn sie austrocknen. Wenn die Torfpellets zu trocken werden, kannst du sie mit einer Sprühflasche anfeuchten. Du brauchst wahrscheinlich bis zu einigen Kubikzentimetern pro Pellet, um auch die innere Schicht zu befeuchten.
  10. Du wirst die ersten Keime wahrscheinlich 10 Tagen nach der Aussaat sehen. Ein Großteil der Samen wird allerdings erst nach 15 oder 20 Tagen austreiben. Die verschiedenen Arten haben eine abweichende Keimdauer. Du solltest also nicht zu früh enttäuscht sein.
  11. Wenn einer deiner Keimlinge hoch genug wächst und die Plastikkuppel trifft, während andere Samen gerade aus der Erde sprießen, solltest du den Deckel erhöhen, damit die Blätter nicht daran stoßen. Die Blätter, die gegen den Deckel stoßen, werden schneller verrotten und den Setzling abtöten.
  12. Nach etwa 30 Tagen werden die meisten Samen bei dieser Methode ausgetrieben haben. Pflanze alle gesunden Sprossen in Pflanztöpfe mit ½ Liter Inhalt und befolge dabei die nächsten Schritte. Wirf die restlichen Samen noch nicht fort, weil einige von ihnen unter veränderten Bedingungen noch aktivieren werden können.
  13. Mische eine gute Pflanzerde mit 50% zerkleinertem Rindenmulch. Das ergibt eine Pflanzmischung mit einer sehr guten Drainage, die gut für den Bambus ist.
  14. Gib mindestens einen Zentimeter der Pflanzmischung in die Töpfe.
  15. Setze jedes Pellet, das einen Trieb hat in einen Topf um und fülle die Erde darum auf, bis das Pellet mindestens 1 cm unter der Pflanzerde begraben ist.
  16. Gieße die Töpfe großzügig. Wegen der wirklich guten Drainage musst du dir keine Sorgen bezüglich einer Überwässerung machen.
  17. Setze die Töpfe ins Freie an eine Stelle wo sie 50% Schatten haben und wo sie niemals volle Sonne für mehr als ein paar Minuten täglich bekommen. Die Setzlinge sind nun gut entwickelt. Du wirst wahrscheinlich noch einmal 10% von ihnen aus keinem bestimmten Grund verlieren, aber der Rest hat eine gute Chance, zu ausgewachsenen Pflanze heranzureifen.
  18. Wende dich wieder der Schale mit den verbleibenden nicht gekeimten Samen zu und nimm den Plastikdeckel ab. Bewahre ihn für die Zukunft auf, wenn du möchtest. Du wirst ihn für diese Samen und Setzlinge nicht mehr brauchen.
  19. Wenn die Schale deines Mini-Gewächshauses eine abnehmbare Plastikfolie hat, die die Pellets trennt, kannst du sie herausnehmen und mehrere Ablauflöcher in den Boden der Schale stanzen.
  20. Gib alle Pellets zurück in das Gewächshaus ohne sie durch die Folie zu trennen. Verteile sie gleichmäßig und achte darauf, dass die gleiche Seite wie zuvor nach oben zeigt. Die Samen müssen auf der oberen Seite bleiben.
  21. Fülle die Zwischenräume zwischen den Samen mit einer Pflanzmischung auf, die für die Anzucht von Samen geeignet ist und bedecke die Pellets mit einer Schicht von etwa 5 mm.
  22. Stelle die Schale bei mittlerer bis voller Sonne ins Freie und überprüfe täglich den Feuchtigkeitsgehalt des Bodens. Er sollte aber nicht zu feucht sein. Weil die Kuppel des Gewächshauses entfernt wurde und die Schale volle Sonne bekommt, musst du fast jeden Tag gießen. Es ist wahrscheinlich hilfreich, eine Gießkanne zu benutzen. Du kannst den Boden mit einer normalen Dosis Wasser gießen.
  23. Mit etwas Glück wird innerhalb der nächsten Wochen ein ganzes Set von Samen austreiben. Wenn sie entsprechend gewachsen sind, kannst du Schritt 12 befolgen und sie umpflanzen.

Tipps

  • Es ist schwierig zu vermeiden, dass die Pellets bei der ersten Wässerung zuviel Wasser aufnehmen. Versuche gerade genug Wasser zu verwenden, damit sie sich ausdehnen ohne mit Wasser übersättigt zu sein. Denke auch daran, dass sich die Torfpellets nicht perfekt ausdehnen müssen. Sie sind trotzdem ein effektiver und guter Nährboden für die Samen.
  • Bei kontrollierten Experimenten mit Anzuchterde, Steinwolle, Torfpellets, Sand und Variationen und Kombinationen aller Materialien waren die Torfpellets unter den gleichen Bedingungen mit Abstand die besten von allen. Es ist nicht gut, die Samen zu keimen und dann ihre dünnen Wurzeln beim Trennen zu beschädigen. Die Torfpellets vermeiden dieses Problem ebenfalls und sind deshalb eine gute Lösung.
  • eBay ist oft eine gute Quelle für Samen, obwohl du wissen solltest, woher sie stammen (siehe zuerst die Warnungen unten). Als Alternative kannst du auch Mitglied in einer Gruppe von Bambus begeisterten Personen werden. Du findest sie unter: http://groups.yahoo.com odet http://groups.Google.com. Viele Amateurgärtner werden stolz sein, ihre Samen mit befreundeten Enthusiasten zu teilen.

Warnungen

  • Für den ersten Winter im kälteren Klima werden die Setzlinge einen Schutz brauchen. Pflanze die Töpfe in den Boden und bedecke sie mit 2,5 cm bis 5 cm mit Mulch. Bedecke sie nicht mit mehr Mulch, weil sich sonst Mäuse ansiedeln und die Sprossen deines Bambus fressen.
  • Beim zweiten Umpflanzen, wenn du die Pellets mit Erde bedeckst musst du besonders vorsichtig sein, damit du die Wurzeln nicht verletzt. Die Pflanzerde bietet dem Bambus Gelegenheit, die Wurzeln in die benachbarten Pellets auszutreiben.
  • Bei einem wirklich kaltem Klima oder bei weniger widerstandsfähigen Arten, sollten die Pflanzen den ersten Winter im Haus oder in einem Gewächshaus verbringen. Denke daran, dass sie auch im Winter Wasser brauchen. Stelle sie nicht einfach in das Gewächshaus wo du sie dann vergisst.
  • Der Import von toten Bambusprodukten inklusive des Stumpfs ist in manchen Ländern illegal, um die Verbreitung von Krankheiten und Plagen zu vermeiden. Stelle sicher, dass du alle Gesetze beachtest, wenn du Bambussamen kaufst.
  • Du kannst davon ausgehen, dass nicht mehr als 30% der Samen sprießen werden. Mache dir keine Sorgen, wenn 20% bald nach dem Austreiben aus der Erde sterben werden. Du solltest auch nicht besorgt sein, wenn 10% oder mehr von den bereits umgepflanzten Setzlingen bald braun werden und sterben. Leider ist das bei vielen Bambusarten normal. Wenn du zum Schluss 2 gesunde Pflanzen von jeweils 10 Samen hast, bist du erfolgreich. Bei manchen Arten ist es sogar noch schlimmer.

Was du brauchst

  • 10 oder mehr Bambussamen (wenn du weniger Samen hast, besteht das Risiko, das du zum Schluss nicht mindestens eine gesunde Pflanze hast).
  • Eine Kuchenform mit flachen Boden.
  • 1Liter kochendes Wasser.
  • Ein Mini-Gewächshaus. Eine einfache Pflanzschale mit einer Plastikkuppel reicht aus.
  • Ein Glas Wasser und eine warmen (aber nicht heißen) Platz.
  • Einen Torfpellet pro Samen, den du pflanzen möchtest.
  • Einen Spieß oder einen Eisstil.
  • 1 Liter oder mehr "Anzuchterde".
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