Papier machen

Опубликовал Admin
31-01-2017, 09:18
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Stelle dein eigenes Papier aus alten Zeitungen, Briefen und Unterlagen her. Hier wird dir gezeigt, wie es geht.

Vorgehensweise

  1. Vorbereitung. Bei der Papierherstellung werden Wasser und Papierschnipsel gemischt und anschließend in einem Rahmen gezogen. Es gibt zwei Möglichkeiten, dies zu tun:
    • Rahmenmethode Spanne eine Leinwand (z.B, ein feines Fliegengitter) auf einen hölzernen Bilderrahmen und tacker oder nagel es an den Ecken fest. Man nimmt am besten einen alten Bilderrahemen, du kannst dir aber auch einen eigenen bauen. Bedenke dabei, dass der Rahmen groß genug sein muss, um die von dir gewünschte Papiergröße herstellen zu können. Die Leinwand sollte fest auf den Rahmen gezogen werden. Zudem benötigst du eine Wanne oder Schüssel, die größer als dein Rahmen ist.
    • Schüsselmethode: Nimm eine tiefe zum einmaligen Gebrauch geeignete Aluminiumschüssel aus dem Supermarkt. Schneide die Leinwand so zurecht, dass sie mit der Form des Bodens der Schüssel übereinstimmt, aber ein wenig größer ist.
  2. Finde recycelbares Papier. Zeitungen sind wahrscheinlich der erste Gedanke. Es können aber auch alte Ausdrucke, Dokumente, Telefonbücher oder Notizblöcke benutzt werden. Hauptsache es ist unbehandeltes, naturbelassenes Papier!
    • Bedenke, dass die Farbe des verwendeten Papiers und die Menge der schwarzen Druckerfarbe dein Endprodukt wesentlich in seiner Farbe bestimmt.
    • Nimm kein gewachstes, glänzendes Papier.
  3. Reinige das Papier. Befreie es von jeglichen Verschmutzungen, besonders wenn du Werbebriefe verwendest, ist es gut möglich, dass an dem Brief noch Plastikpartikel haften. Versuche sie bestmöglichst zu entfernen.
  4. Zerkleinerung. Zerreise das Papier in kleinere Stücke. Verschwende nicht zu viel Zeit mit diesem Schritt. Es müssen keine Minischnipsel werden.
  5. Behandlung mit Wasser. Lege die Papierstücke in ein Gefäß (eine Schüssel oder ein Eimer) und bedecke alles gut mit Wasser. Lass es für 30 bis 45 Minuten einziehen.
  6. Mach Papier zu Brei. Nun da das recycelfähige Papier nass und geschmeidig ist, kannst du es weiter zu Brei verarbeiten. Es soll ein dickflüssiger, zäher Brei werden, der schließlich zu neuem Papier weiterverarbeitet wird. Hierzu gibt es wieder zwei Möglichkeiten:
    • Mische das Papier. Zerreise das Papier in noch kleinere , winzige Stücke und gebe es in einen Mixer. Füge warmes Wasser hinzu. Schalte den Mixer ein und stelle ihn vorerst auf die niedrigste Stufe. Erhöhe nun die Stufe und lass den Mixer etwa 30 – 45 Sekunden laufen, bis der Brei gut und gleichmäßig durchmischt erscheint.
    • Zerstampfe das Papier. Wenn du einen Mörser oder etwas ähnliches (eine stabile Schlüssel und das Ende eines Nudelholz) hast, kannst du das Papier selbst zerstampfen. Behandle etwa eine handvoll Papier bis es die Konsistenz von Haferbrei hat. Verarbeite so die ganze Masse.
    • Befülle die Wanne halbvoll mit Wasser. Das Becken sollte etwas breiter und länger als dein Rahmen sein und etwa die gleiche Form besitzen.
    • Gehst du nach der Rahmenmethode vor, so befülle das Becken und gebe den papierbrei hinzu bevor du den Rahmen eintauchst.
    • Benutzt du die Schüsselmethode, lege die Leinwand in die Mitte der Schüssel bevor du das Wasser und den Papierbrei hinzu gibst.
  7. Rühre den Papierbrei unter. Die Menge des Breis, die du dem Wasser zufügst, entscheidet über die Dicke deines Papiers. Da du im nächsten Schritt, eine dichte Suspension haben willst, um die Leinwand komplett zu bedecken, darfst du dein Gemisch nicht zu einem Schlamm werden lassen. Experimintiere ein wenig. Die Dicke kann von Papier zu Karton variieren, je nach Zugabe des Wassers.
  8. Entferne dicke Klumpen. Versuche sichtbare,dicke Papierklumpen zu entfernen. Umso feiner und geschmeidiger dein Gemisch ist, desto ebenmäßiger wird dein Produkt.
  9. Stärkebehandlung (optional). Wird das Papier für bestimmte Zwecke benötigt, gibt man 2 Teelöffel flüssige Stärke hinzu. Die Stärke dient dazu, dass die Druckerschwärze nicht in die Papierfasern eindringt.
  10. Tränke den Rahmen in das Gemisch (Rahmenmethode). Platziere deinen Holzrahmen mittig mit der Leinwandseite nach unten in den Brei. Tauche den Rahmen in die Masse und bring ihn zu Boden. Bewege ihn vorsichtig in seitlicher Richtung bis der Brei gleichmäßig und ebenmäßig auf der Leinwand verteilt ist.
  11. Hebe die Leinwand aus dem Becken. Entnehme langsam den Rahmen aus dem Becken, bis die Leinwand oberhalb des Wassers zu sehen ist. Lass das Wasser über dem Becken abtropfen. Warte bis der Großteil des Wassers aus dem Brei abgetropft ist und du wirst den Beginn neuen Papiers entdecken. Wenn dir das Papier sehr dick erscheint, so streiche etwas Papierbrei von der Oberfläche. Wenn es zu dünn ist, füge etwas Brei hinzu und durchrühre das Gemisch nochmals.
  12. Entferne überschüssiges Wasser. Nachdem du die Leinwand aus dem Becken genommen hast , musst du das überschüssige Wasser von dem Papierbrei entfernen. Je nachdem für welche Methode du dich in Schritt 1 entschieden hast, siehst du hier wie du vorgehen musst.
    • Rahmenmethode: Wenn das Wasser nicht mehr oder nur noch wenig tropft, lege ein Stuck Stoff (vorzugsweise Filz oder Flanell) oder ein Stück Resopal (die weiche Seite nach unten) auf das Papier in den Rahmen. Drücke es ganz sachte mit ein wenig Kraft nach unten, um das Wasser heraus zu pressen. Nimm ein Schwamm auf die andere Seite der Leinwand, um soviel Wasser wie möglich heraussaugen zu können. Wringe den Schwamm regelmäßig aus.
    • Schüsselmethode: Lege ein Handtuch flach auf eine ebene Oberfläche und bringe die Leinwand mit dem Papier auf eine Hälfte davon. Falte die andere Hälfte über die Schüssel, sodass das Handtuch über dem Papier liegt. Nimm nun ein Bügeleisen und bügel bei schwacher Hitze über das Handtuch. Du solltest hierbei sehen, dass ein wenig Dampf aus dem Papier entweicht.
  13. Trenne das Papier von der Leinwand. Sobald das Papier etwas getrocknet ist, kannst du es vorsichtig von der Leinwand lösen. Eventuelle Bläschen kannst du ganz einfach herausdrücken.
    • Nimm den Stoff oder das Resopal vorsichtig aus dem Rahmen. Das nasse Blatt Papier sollte am Material haften bleiben. Falls es an der Leinwand klebt, hast du den Stoff möglicherweise zu schnell angehoben oder nicht genug Wasser ausgepresst.
    • Ziehe vorsichtig das Papier von der Leinwand ab. Wenn du merkst, dass es sich nur sehr schwer ablösen lässt, bügel es noch einmal unter dem Handtuch.
  14. Lass das papier trocknen. Nehme das Papier und lege es zum Trocknen auf eine flache Oberfläche. Alternativ kannst du, um das Trocknen zu beschleunigen, einen Fön auf niedriger Stufe verwenden.
  15. Entferne den Stoff von dem Papier (Rahmenmethode). Warte bis das Blatt gänzlich trocken ist und lösen es vorsichtig von dem Stoff oder Resopal.
    • Bugeln ( optional) Wenn das Papier noch etwas feucht ist, aber dennoch fest genug , um vom Stoff gelöst zu werden, so ziehe es ab und bügel es anschließend kurz auf hoher Stufe, um das Papier schnell zu trocknen und einen schönen Glanz zu erzeugen.
    • Wiederhole alle Schritte, um weitere Blätter herzustellen. Gebe je nach Notwendigkeit weiterhin Wasser und Brei in das Becken

Tipps

  • Eventuell klappt es nicht gleich auf Anhieb so wie du es dir wünscht. Aber es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Bleibe dran!
  • Wenn du mithilfe des Stoffs oder Resopal das Wasser heraus presst, passe gut auf, dass du nicht die Leinwand verspannst oder zerstörst.
  • Besonders wenn du das Papier auf dem Stoff trocknen lässt, kann es passieren, dass das Papier die Farbe und Struktur des Materials annimmt. Wähle das Material also bedacht aus. Resopal ist wahrscheinlich die beste Variante, wenn du ebenes Schreibpapier herstellen möchtest.
  • Um mehr einen künstlerischen Touch einzubringen, kannst du auch Pflanzenteile, z.B. Blütenblätter, Blätter oder grünes Gras. Das schöne Ergebnis wird dich motivieren weiterzumachen – kein Blatt ist wie das andere!
  • Du kannst auch Fussel in deinen Brei geben, aber mach dein Papier nicht nur aus Fusseln, da es so nicht stabil genug wird.
  • Frage einen handwerklich geschickten Freund um Hilfe – besonders wenn du selbst keinerlei Erfahrung hast.
  • Wenn du Schwierigkeiten hast, das Papier aus dem Rahmen zu bekommen, kannst du stattdessen den Rahmen umdrehen und versuchen den Stoff abzuziehen.
  • Du kannst ein trocknendes Blatt Papier zusammen pressen, indem du ein weiteres Stück Stoff oder Resopal auf das Blatt legst. Das macht dein Papier noch gleichmäßiger und dünner. Lass zum Trocknen den Stoff darauf liegen.
  • Wenn du keine Stärke hinzugibst, wird dein Papier sehr saugfähig sein und die Druckerfarbe wird wahrscheinlich herauslaufen. Falls das passiert, tränke das Blatt in ein Gemisch aus Wasser und Gelatine. Lass es anschließend wieder trocknen.
  • Das hergestellte Papier wird sehr wahrscheinlich auf einer Seite eher unklar und auf der anderen Seite hell sein. Abhängend von der Art der Nutzung könnten beide Seiten brauchbar sein, die helle Seite wird sich aber zum Schreiben besser eignen.
  • Das Fliegengitter kann durch nahezu jede feine Leinwand oder Sieb mit kleinen Durchlöcherungen nicht größer als 1 mm ersetzt werden.
  • Du kannst das Papier schneller und einfacher von der Leinwand ziehen, indem du einen Rahmen benutzt. Er sollte identisch zu dem Rahmen sein, auf dem die Leinwand befestigt ist. Bevor du Schritt 10 ausführst, solltest du den zweiten Rahmen auf dem ersten anbringen, so dass die Leinwand sich zwischen beiden befindet. Anschließend wird er so in den Brei gelegt, dass der Abdeckrahmen nach oben zeigt. Wenn du es aus dem Brei holst, heb den Abdeckrahmen an,lege dein Stück Stoff auf das Papier, drehe das ganze um und entferne die Leinwand. Da das Papier noch sehr nass ist, solltest du hier sehr vorsichtig arbeiten, um Löcher und Verziehungen zu vermeiden.
  • Willst du buntes Papier machen, benutze Altpapier mit sehr wenig dunklen Druckerfarben. Benutze viel Brei und Lebensmittelfarbe.
  • Willst du dein Papier weißer haben, kannst du eine halbe Tasse weißen Essig zu dem Papierbrei geben.
  • Gewachstes Papier kann als Ersatz für Resopal dienen.
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