Eine Kaufsucht in den Griff bekommen

Опубликовал Admin
15-03-2017, 09:40
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Eine Kaufsucht, im Englischen auch als "shopaholism" bezeichnet, kann gravierende, negative Auswirkungen auf dein persönliches Leben, deine Karriere und deine Finanzen haben. Da das Einkaufen derart fest in unserer globalen, kapitalistischen Kultur verankert ist, ist es gar nicht so leicht, zur Erkenntnis zu kommen, dass man eine Grenze überschritten und die Kontrolle über das eigene Kaufverhalten verloren hat. In den folgenden Abschnitten wirst du erfahren, wie du die Anzeichen einer Kaufsucht erkennen, dein Kaufverhalten sofort verändern und, wenn nötig, professionelle Hilfe finden kannst.

Deine Kaufsucht verstehen

  1. Erkenne das Problem. Wie bei den meisten Abhängigkeiten gilt auch hier, dass du bereits den ersten wichtigen Schritt getan hast, wenn du dein negatives Verhalten erkennen und es als echtes Hindernis für dein tägliches Leben und deine zwischenmenschlichen Beziehungen betrachten kannst. Ziehe die folgende Liste an Symptomen heran, um die Schwere deiner Kaufsucht besser einschätzen zu können. Das ist eine wichtige und hilfreiche Methode, um besser beurteilen zu können, wie stark du dein Einkaufverhalten verändern musst – z.B. ob man dir zutrauen kann, dass du dein Einkaufsverhalten selbst kritisch hinterfragst und dich dementsprechend mäßigst oder ob es in deinem Fall besser wäre, wenn du völlig aufs Einkaufen verzichtest.
    • Einkaufen oder Geld ausgeben, wenn du traurig, wütend, einsam oder ängstlich bist.
    • Diskussionen und Streits mit anderen Menschen über dein Einkaufsverhalten, in denen du versuchst, deinem Verhalten im Nachhinein einen Sinn zuzusprechen, um deine Handlungen zu rechtfertigen.
    • Ohne deine Kreditkarten fühlst du dich verloren oder einsam.
    • Du kaufst meist eher mit Kreditkarte und nicht mit Bargeld ein.
    • Du fühlst einen euphorischen Rausch oder ein starkes Gefühl der Ekstase, wenn du etwas gekauft hast.
    • Nach exzessiven Einkaufstouren fühlst du Schuld oder Scham.
    • Du lügst, was dein Einkaufsverhalten oder den Preis bestimmter Gegenstände betrifft.
    • Du denkst ständig zwanghaft über Geld nach.
    • Du verbringst viel Zeit damit, dein Geld zu verwalten und deine Rechnungen zu jonglieren, um dein exzessives Kaufverhalten beibehalten zu können.
  2. Analysiere ehrlich und schonungslos dein Einkaufsverhalten. Schreibe für zwei bis vier Wochen genau auf, was du eingekauft hast und notiere ebenfalls, welche Zahlungsmethode du für jeden Einkauf verwendet hast. Stelle dir selbst folgende Fragen, um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, wann und wie du einkaufst. Wenn du zusätzlich genau eruierst, wie viel Geld du in diesem Zeitraum insgesamt ausgegeben hast, könnte dir das die Augen darüber öffnen, wie kritisch dein Einkaufsverhalten ist.
  3. Identifiziere die Art deiner Kaufsucht. Laut der amerikanischen Selbsthilfegruppe „Shopaholics Anonymous“ kann eine Kaufsucht verschiedene Formen annehmen. Wenn du über diese unterschiedlichen Ausprägungen Bescheid weißt, wirst du besser in der Lage sein, deine eigene Abhängigkeit zu verstehen. Dadurch wird es dir in weiterer Folge leichter fallen, konkrete Maßnahmen zu identifizieren, die du setzen kannst, um dich aus der Kaufsucht zu befreien. Möglicherweise wirst du dich in dieser Auflistung selbst wiedererkennen. Falls nicht, kannst du die Charakteristika deines zuvor beobachteten Einkaufsverhaltens zu Hilfe nehmen, um dich selbst besser einordnen zu können.
    • Menschen, die aufgrund von emotionalem Stress zum Einkaufen animiert werden.
    • Schatzsucher, die ständig auf der Jagd nach dem perfekten Besitztum sind.
    • Menschen, die Freude an teuren Gegenständen haben und einem verschwenderischen Lebensstil haben.
    • Schnäppchenjäger, die Dinge nur kaufen, weil sie gerade reduziert sind.
    • "Bulimische" Einkäufer, die in einem Shopping-Teufelskreis gefangen sind; sie kaufen zwanghaft Dinge, nur um sie später zurückzugeben und erneut einzukaufen.
    • Sammler, die Befriedigung erfahren, wenn sie jedes Stück eines Sets oder denselben Gegenstand in jeder erhältlichen Variation (Farbe, Stil etc.) gekauft haben.
  4. Mache dir die langfristigen Folgen deiner Kaufsucht bewusst. Obwohl die kurzfristigen Folgen deiner Kaufsucht möglicherweise positiv sein können, z.B. das Glücksgefühl nach einer erfolgreichen Einkaufstour, sind die langfristigen Konsequenzen einer Kaufsucht überwiegend negativ. Wenn du diese dramatischen Auswirkungen zu verstehen lernst, ist das eine gute Methode, um der Realität einer Kaufsucht ins Auge zu sehen.
    • Übermäßiges Geldausgeben und große finanzielle Schwierigkeiten.
    • Zwanghaftes Einkaufen, das jede Notwendigkeit weit übersteigt (z.B. wenn du einen Pulli kaufen möchtest und den Laden mit zehn Stück verlässt).
    • Heimlichtuerei und der Versuch, dein Problem vor anderen zu verstecken, um Kritik und Konfrontation zu vermeiden.
    • Gefühle der Hilflosigkeit, aufgrund des andauernden Shopping-Teufelskreises; dieser besteht aus unkontrollierten Einkäufen, danach setzen Scham und Schuldgefühle ein, weshalb du die gekauften Dinge zurückgibst, was danach in noch mehr Einkäufen ausartet.
    • Gestörte und kaputte zwischenmenschliche Beziehungen aufgrund von Heimlichtuerei, Lügen über Schulden und physische Isolation, wenn du dich mehr und mehr in deine Einkäufe flüchtest.
  5. Erkenne, dass übermäßiges Geldausgeben oft emotionale Ursachen hat. Für viele Menschen stellt Shopping eine wirksame Methode dar, um negative Emotionen zu unterdrücken oder vor ihnen davonzulaufen. Wie die meisten Abhängigkeiten, die den Süchtigen mit einer "raschen Lösung" für Probleme mit tiefer sitzenden, psychologischen Wurzeln versorgen, kann dir das Einkaufen dabei helfen, dich nicht mehr leer zu fühlen und ein falsches Bild von Zufriedenheit und Sicherheit aufrechtzuerhalten. Zwinge dich, herauszufinden, ob dein Einkaufsverhalten einen Versuch darstellt, eine Leere in deinem Leben zu füllen, die stattdessen auch durch gesündere und nachhaltigere Methoden gelöst werden könnte.

Deine Verhaltensweisen ändern, um das Kaufen einzuschränken

  1. Erkenne deine Auslöser. Auslöser sind all jene Dinge, die dich zum Einkaufen verleiten. Versuche, für mindestens eine Woche lang ein Notizbuch dabeizuhaben, in das du, wann immer dich die Lust aufs Einkaufen überkommt, notierst, welcher Auslöser diese Idee in deinen Kopf gebracht hat. Es könnte sich dabei um eine bestimmte Umgebung, Freunde, Werbung oder Gefühle (wie z.B. Wut, Scham oder Langeweile) handeln. Es ist extrem hilfreich, wenn du deine Auslöser kennst, da du dadurch jene Dinge bewusst vermeiden kannst, die dich zum Einkaufen verleiten, während du langsam lernst, deine schlechte Angewohnheit unter Kontrolle zu bekommen.
    • Möglicherweise verfällst du in einen wahren Einkaufsrausch, wenn du zu einer formellen Veranstaltung eingeladen bist. Vielleicht wirst du in dieser Situation dazu verleitet, deinen Kleiderschrank aufzustocken oder sündteures Make-up und andere Produkte zu kaufen, die bewirken, dass du dich selbstbewusster und bereit für die Veranstaltung fühlst.
    • Wenn dir dieser Auslöser bewusst ist, könntest du dir einen Schlachtplan zurechtlegen, der bestimmt, wie du dich bei der nächsten Einladung zu so einer Veranstaltung verhalten wirst. Du könntest dir beispielsweise vornehmen, für Anlässe dieser Art gar nicht mehr einkaufen zu gehen, sondern stattdessen mindestens für eine Stunde deinen Kleiderschrank zu durchstöbern, um etwas Passendes zum Anziehen zu finden, das du bereits besitzt.
  2. Reduziere deine Einkäufe. Die beste Methode, um das Shoppen einzuschränken, ohne völlig darauf verzichten zu müssen, ist, wenn du dir bewusst ein realistisches Budget setzt, das du für notwendige Dinge (und vielleicht darüber hinaus) ausgeben kannst. Behalte deine Finanzen immer fest im Blick und gehe nur dann in ein Geschäft, wenn es dein Budget für diesen Monat (oder sogar das Budget für diese Woche) erlaubt. Auf diese Weise kannst du immer noch hin und wieder einkaufen gehen, aber die gravierenden finanziellen Probleme, die aufgrund einer Kaufsucht oft auftreten, hoffentlich zum größten Teil vermeiden.
    • Wenn du einkaufen gehst, solltest du immer gerade so viel Bargeld dabeihaben, wie du maximal ausgeben kannst. Lasse deine Kreditkarten zu Hause, um der Versuchung, dein selbstgesetztes Limit zu überschreiten, widerstehen zu können.
    • Du kannst dir außerdem einerseits eine Inventarliste schreiben, auf der alle Dinge aufgelistet sind, die du bereits besitzt und andererseits eine Wunschliste, auf der du Dinge vermerkst, die du wirklich gerne haben möchtest. Diese beiden Listen werden dir helfen, auf dem Boden zu bleiben und auf einen Kauf zu verzichten, da du von nun an einfacher feststellen kannst, wenn du dabei bist, etwas zu kaufen, das du in gleicher oder ähnlicher Ausführung bereits zur Genüge besitzt oder das du nicht so dringend haben möchtest wie andere Dinge auf der Liste.
    • Warte mindestens 20 Minuten ab, bevor du etwas einkaufst. Rede dir nicht ein, dass du unbedingt etwas kaufen musst; stattdessen solltest du etwas Zeit darauf verwenden, darüber nachzudenken, warum du einen bestimmten Gegenstand kaufen oder nicht kaufen solltest.
    • Wenn du bereits weißt, dass du in bestimmten Geschäften immer viel zu viel Geld ausgibst, solltest du diese Geschäfte nur zu besonderen Anlässen besuchen oder nur mit Freunden reingehen, die dein Kaufverhalten kontrollieren können. Falls es sich dabei um einen Onlineshop handelt, solltest du sicherstellen, dass du für diese verlockende Seite kein Lesezeichen gesetzt hast.
  3. Mache einen "kalten Entzug", was ungezügeltes Geldausgeben betrifft. Wenn deine Kaufsucht stark ausgeprägt ist, kannst du dich alternativ nur noch auf unbedingt notwendige Ausgaben beschränken. Wenn du doch dringend etwas einkaufen musst, solltest du extrem aufmerksam sein und dir im Vorhinein am besten eine Einkaufslist schreiben, an die du dich konsequent halten musst. Vermeide die Versuchung von Schlussverkäufen und kostengünstigen Dingen in Billigläden und teile dir am besten selbst einen gewissen Geldbetrag zu, den du ausgeben darfst, wenn du doch einmal einen dieser Orte besuchen musst. Je klarer du deine eigenen Regeln definierst, umso besser. Anstatt dir beispielsweise nur vage vorzunehmen, Lebensmittel und Körperpflegeartikel zu kaufen, solltest du eine konkrete Einkaufsliste mit jenen Dingen anfertigen, die du wirklich brauchst (z.B. Zahnpasta, Deo etc.) und danach wirklich nur jene Artikel in den Einkaufskorb packen, die du zuvor aufgeschrieben hast.
    • Verändere deine verwendete Zahlungsmethode und vernichte oder kündige alle deine Kreditkarten. Falls du das Gefühl hast, dass du eine Karte für Notfälle behalten möchtest, solltest du eine vertraute Person bitten, die Karte für dich aufzubewahren. Diese Maßnahme ist extrem wichtig, da viele Menschen dazu neigen, bei Kreditkartenkäufen doppelt so viel auszugeben wie bei Bargeldeinkäufen.
    • Informiere dich über das Angebot, bevor du aus dem Haus gehst. Während man in einem Geschäft durch das Angebot und die verschiedenen verfügbaren Produkte stöbert, kann es schnell passieren, dass man alle guten Vorsätze über Bord wirft. Aus diesem Grund solltest du dir im Vorhinein ganz genau überlegen, welche Marken und Produktarten deiner aufgelisteten Dinge du kaufen möchtest. Wenn du das Stöbern in einem Geschäft von vornherein unterbindest, wirst du schnell den Spaß am Einkaufen verlieren.
    • Gib alle Bonus- und Treuekarten auf, die du nicht für wirklich notwendige Dinge, die regelmäßig auf deiner Einkaufsliste erscheinen, verwendest.
  4. Vermeide es, alleine einkaufen zu gehen. Die meisten zwanghaften Käufer tätigen ihre Einkäufe alleine. Wenn du mit anderen Menschen unterwegs bist, ist es viel wahrscheinlicher, dass du dich zurückhalten kannst, übermäßig viel Geld auszugeben. Das ist der Vorteil von Gruppenzwang; lerne vom gemäßigten Einkaufsverhalten anderer Menschen, die eine vernünftige Herangehensweise ans Einkaufen haben.
    • Möglicherweis ist es sogar notwendig, die Kontrolle über deine Finanzen vollständig an eine vertrauenswürdige Person abzutreten.
  5. Beschäftige dich mit anderen Aktivitäten. Finde sinnhaftere Dinge, um dir deine Zeit zu vertreiben. Wenn du versuchst, eine zwanghafte Verhaltensweise zu verändern, ist es extrem wichtig, diese negative Angewohnheit durch eine andere Aktivität zu ersetzen, die ebenfalls befriedigend und erfüllen ist (aber diesmal auf eine nachhaltige Art und Weise).
    • Die meisten Menschen finden Glück und Zufriedenheit in Aktivitäten, die sie derart in den Bann ziehen, dass sie das Zeitgefühl komplett verlieren. Lerne eine neue Fähigkeit, beende ein Projekt, das du für längere Zeit auf die lange Bank geschoben hast oder verbessere dich und dein Können auf eine andere Art und Weise. Es ist völlig egal, ob es sich bei deinem neuen Zeitvertreib um Lesen, Joggen, Kochen oder ein Musikinstrument handelt, so lange du völlig davon vereinnahmt bist.
    • Obwohl Sport oder Spaziergänge natürlich immer eine Quelle der Freude und Zufriedenheit sein können, sind diese Aktivitäten besonders wirksame Alternativen, wenn du dich in den Klauen einer Kaufsucht befindest.
  6. Überwache deine Fortschritte. Denke immer daran, dir selbst ausreichend Zuspruch und Anerkennung zu geben, wenn du dabei bist, dein ungesundes Einkaufsverhalten zu verändern. Es ist sehr wichtig, dass du dir selbst Anerkennung zollst, wenn du Fortschritte machst, da es äußerst schwierig ist, eine Abhängigkeit zu besiegen. Wenn du deine bereits gemachten Fortschritte objektiv und wohlwollend betrachtest, wird es dir leichter fallen, dich in Momenten des Zweifelns und der Anstrengung, die du unzweifelhaft irgendwann erleben wirst, nicht selbst wieder runterzuziehen.
    • Versuche, jeden Geldbetrag, den du ausgegeben hast, in eine Tabelle einzutragen. Sieh dir an, wie oft du ins Geschäft gehst (oder deine Lieblings-Onlineshops besuchst), indem du die Tage in deinem Kalender markierst.
  7. Schreibe eine Liste mit Orten, die du vermeiden solltest. Bestimme bestimmte "No-go-Areas". Das sind Orte, von denen du bereits weißt, dass sie in dir mit großer Wahrscheinlichkeit einen Drang zum Einkaufen auslösen werden. Vermutlich sind das Orte wie Einkaufszentren, bestimmte Geschäfte und Kaufhäuser oder Einkaufsstraßen. Deine selbstauferlegten Regeln sollten dabei klar und präzise formuliert sein, um zu vermeiden, dass du dich selbst austrickst. So kannst du beispielsweise vermeiden, dir einzureden, dass es schon in Ordnung ist, hinzugehen und nur ein bisschen zu bummeln. Liste alle kritischen Orte auf und halte dich danach so lange wie möglich strikt von ihnen fern, bis der Drang nach dem exzessiven Einkaufen irgendwann merkbar nachlässt. Überprüfe die Liste mit deinen Auslösern, um sicherzustellen, dass du in der kritischen Anfangsphase deines Einkaufsentzuges die richtigen Orte und Situationen vermeidest.
    • Vermutlich wirst du nicht alle diese Orte bis zum Ende deines Lebens vermeiden müssen – das wäre aufgrund der Omnipräsenz von Werbungen und verschiedensten Einkaufsmöglichkeiten auch eine extrem schwierige Aufgabe.
      • Besonders wenn du vor allem versuchst, das Einkaufen etwas zu reduzieren, aber nicht vollständig aufzugeben, solltest du dich seltener in diesen Umgebungen aufhalten. Erstelle dir einen Zeitplan, wann du dir erlaubst, deine Lieblingsgeschäfte aufzusuchen und halte dich danach auch strikt daran.
  8. Bleibe in der näheren Umgebung. Zumindest am Anfang deines gemäßigten Einkaufsverhaltens solltest du aufs Verreisen verzichten. Diese vorbeugende Maßnahme kann dir dabei helfen, jenen Kaufdrang zu vermeiden, der oft an neuen oder fremden Orten auftritt. Die meisten Menschen neigen dazu, viel mehr einzukaufen, wenn sie sich außerhalb ihrer gewohnten Umgebung befinden.
    • Denke daran, dass auch "Fern-Käufe", z.B. auf Einkaufskanälen im Fernsehen oder in Onlineshops, das Gefühl vermitteln können, in einer neuen, unbekannten Umgebung zu sein – eine weitere Versuchung, der du dringend widerstehen solltest.
  9. Handhabe deine Post. Achte darauf, dass du sowohl die normale Post, als auch dein E-Mail-Konto aussortierst. Bestelle alle Werbesendungen, Kataloge und E-Mail-Newsletter ab, die dir deine Lieblingsgeschäfte nur allzu gerne schicken, um dich zum Kaufen zu animieren.
    • Verhindere im Vorfeld, dass du unerwünschte Werbung und Angebote für neue Kreditkarten erhältst, indem du deinen Namen in die Deutschen Robinsonlisten einträgst. Nachdem du deine Informationen auf dieser Plattform bekanntgegeben hast, wirst du nicht mehr länger Werbungen unerwünschter Natur erhalten.
  10. Nutze die Jugendschutzeinstellungen in deinem Internetbrowser. Heutzutage ist das Internet einer der beliebtesten Orte fürs Einkaufen. Aus diesem Grund solltest du sicherstellen, dass deine Computer-Umgebung genauso "sicher" ist wie deine Umgebung in der realen Welt. Vermeide elektronische Einkäufe, indem du die Webseiten deiner liebsten Onlineshops blockierst.
    • Lade dir ein gutes Werbeblocker-Programm herunter, das das Auftauchen personalisierter Werbung in deinem Browser verhindern wird.
    • Wenn zwischen dir und dem Einkauf nur ein Mausklick liegt, ist die Gefahr besonders groß. Trickse dich selbst aus, indem du deine Kreditkarteninformationen von allen Webseiten und Onlineshops löschst, die deine Zahlungsdaten zur besonders schnellen Zahlung abgespeichert haben. Lösche alle Zahlungsinformationen auch dann, wenn du die Webseiten sowieso blockiert hast.
      • Dadurch erhältst du zusätzlichen Schutz; selbst wenn du einen Weg gefunden hast, um das Besuchen dieser Webseiten vor dir selbst zu rechtfertigen, wirst du beim Eingeben deiner Kreditkartendaten ein bisschen Zeit haben, um deine Kaufentscheidung noch einmal zu überdenken.

Hilfe von Außen bekommen

  1. Sichere dir die Unterstützung von Freunden und Familienmitgliedern. Heimlichtuerei ist einer der Hautaspekte einer Kaufsucht (und ein wesentlicher Bestandteil aller anderen Abhängigkeiten). Aus diesem Grund solltest du keine Angst davor haben, deinen Liebsten reinen Wein einzuschenken, was dein problematisches Einkaufsverhalten betrifft. Erzähle deiner Familie und deinen Freunden offen und ehrlich, was mit dir los ist und warne sie vor, dass du sie in Zukunft vielleicht bitten wirst, dich bei (unbedingt nötigen) Einkäufen zu begleiten – zumindest am Anfang deiner Entwöhnungsphase, wenn die Versuchung noch zu groß ist.
    • Stelle sicher, dass du nur Menschen dein Herz ausschüttest, die absolut vertrauenswürdig und in der Lage sind, dich bei deinem Shoppingentzug zu unterstützen.
  2. Konsultiere einen Therapeuten. Ein Therapeut kann dir helfen, zu erkennen, welche Probleme die zugrundeliegende Ursache für deine Kaufsucht sein könnten, z.B. Depressionen. Obwohl es für eine Kaufsucht keine standardisierte Behandlung gibt, besteht die Möglichkeit, dass du Antidepressiva verschrieben bekommst, z.B. Serotonin-Wiederaufnahmehemmer.
    • Eine der gängigsten Behandlungsmethoden für Suchterkrankungen ist eine Methode namens kognitive Verhaltenstherapie. Diese Therapiemethode kann dir dabei helfen, deine Denkprozesse, die mit dem zwanghaften Einkaufen in Zusammenhang stehen, zu erkennen und kritisch zu hinterfragen.
    • Eine Therapie wird dir auch dabei helfen, bestimmten Motivationsfaktoren, die sich auf Äußerlichkeiten beziehen, weniger Bedeutung beizumessen; dazu gehört beispielsweise der Wunsch, erfolgreich und wohlhabend auszusehen. Gleichzeitig wird die Wertschätzung für die inneren Werte gesteigert: Du wirst lernen, wie du dich in deiner Haut wohler fühlen und zwischenmenschliche Beziehungen, die dir Kraft und ein gutes Gefühl geben können, pflegen kannst.
  3. Finde eine Selbsthilfegruppe. Gruppentherapien sind für Kaufsüchtige eine extrem wertvolle und noch dazu leicht zugängliche Hilfestellung. Die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen über Bewältigungsstrategien und Emotionen austauschen zu können, kann der ausschlaggebende Faktor sein, ob du stark und enthaltsam bleibst oder einen Shopping-Rückfall erleidest.
    • Finde heraus, ob es in deiner Nähe ein Treffen der Anonymen Schuldner gibt. Es handelt sich dabei um ein Zwölf-Schritte-Programm, das dir dabei helfen kann, deine Kaufsucht langfristig unter Kontrolle zu bekommen.
    • Besuche diese Webseite, um eine Gruppe der Anonymen Schuldner in deiner Nähe zu finden.
  4. Kontaktiere einen Schuldenberater. Falls du aufgrund deiner Kaufsucht mit gravierenden finanziellen Problemen konfrontiert bist, die du alleine nicht mehr bewältigen kannst, solltest du in Erwägung, die Hilfe eines Schuldenberaters in Anspruch zu nehmen. Ein Schuldenberater kann dir dabei helfen, den massiven Schuldenberg, der sich aufgrund deiner Shopping-Exzesse gebildet hat, zu verringern.
    • Wenn du versuchst, deine Kaufsucht zu bewältigen, musst du dich zwangsläufig mit den negativen finanziellen Auswirkungen deines zwanghaften Einkaufens und den damit einhergehenden emotionalen Problemen auseinandersetzen. Leider kann es vorkommen, dass du dich von diesem Vorhaben überwältigt fühlst und daher extremen Druck und Stress spürst. Da Stress als einer der Hauptauslöser für einen Einkaufsrückfall gilt, ist die Unterstützung eines Schuldenberaters eine extrem wichtige Ressource.
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