Mit einer Person zurechtkommen, die an einer Zwangsstörung leidet

Опубликовал Admin
19-03-2017, 09:40
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Eine Zwangsstörung (eng.: OCD, obsessive-compulsive disorder) ist eine Angststörung, bei der eine Person von einem bestimmten Aspekt ihres Lebens besessen ist, den sie als gefährlich, lebensbedrohlich, peinlich oder verurteilend empfindet. Die Zwangsstörung eines geliebten Menschen kann sich auf die Wohngemeinschaft, tägliche Routinen und die Durchführbarkeit des Alltagslebens auswirken. Lerne, mit jemandem zurechtzukommen, der an einer Zwangsstörung leidet, indem du die Anzeichen erkennst, unterstützende Interaktionen entwickelst und dir Zeit für dich selbst nimmst.

Den Alltag mit deinem geliebten Menschen bewältigen

  1. Vermeide es, bestimmte Verhaltensweisen zu ermöglichen. Ein Familienmitglied oder ein anderer Nahestehender mit einer Zwangsstörung kann die Atmosphäre in einem Haushalt und den Tagesablauf stark beeinflussen. Es ist wichtig zu wissen, welche Verhaltensweisen die Angst reduzieren können, jedoch gleichzeitig ermöglichen, dass sich der Zyklus der Zwangsstörung fortsetzt. Für Familienmitglieder ist es verlockend, an Ritualen teilzunehmen oder ihr weiteres Fortbestehen zu erlauben. Indem du deinem Nahestehenden auf diese Weise entgegenkommst, erhältst du ihren Zyklus von Angst, Zwangsgedanken, Angst und Zwangshandlungen aufrecht.
    • Tatsächlich hat die Forschung gezeigt, dass das Entgegenkommen der Bitte einer Person, Rituale zu befolgen oder Routinen zu ändern, die sichtbaren Symptome einer Zwangsstörung verschlimmert.
    • Zu den Ritualen, die du nicht unterstützen solltest, gehören: Wiederholte Fragen zu beantworten, die Person in Hinsicht auf ihre Ängste zu beruhigen, der Person erlauben, die Sitzordnung am Esstisch zu bestimmen, und die Bitte an andere Personen, bestimmte Handlungen einige Male vor dem Servieren von Essen auszuführen. Es ist leicht, in diese ermöglichenden Verhaltensweisen zu verfallen, weil die Rituale und Handlungen als harmlos empfunden werden.
    • Wenn diese Verhaltensweisen jedoch für eine lange Zeit erlaubt wurden, kann das sofortige Abbrechen aller Mitwirkung an Ritualen und Bestärkung zu plötzlich sein. Teile der Person mit, dass du dein Mitwirken an ihren Ritualen verringern wirst und schränke ein, wie oft du täglich bei einem Ritual helfen wirst. Reduziere diese Zahl dann langsam, bis du kein Beteiligter mehr bist.
    • Es könnte für dich hilfreich sein, ein Beobachtungstagebuch zu führen, in dem du aufschreibst, wann es so scheint, als würden sich die Symptome zeigen oder schlimmer werden. Dies ist vor allem dann nützlich, wenn das Familienmitglied mit der Zwangsstörung ein Kind ist.
  2. Halte deinen regelmäßigen Zeitplan ein. Obwohl dies für die Person, die von der Zwangsstörung betroffen ist, ein Spannungspunkt ist und es schwierig sein wird, nicht ihren Wünschen nachzukommen, ist es wichtig, dass du und die anderen Menschen, die ihr nahestehen, ihr Leben wie üblich weiterführen. Triff stattdessen eine Familienvereinbarung, die besagt, dass die Erkrankung deines Nahestehenden die Routinen und Zeitpläne der Familie nicht ändern wird. Sorge dafür, dass dein Nahestehender weißt, dass du da bist, um ihn zu unterstützen und dass du siehst, dass sein Leid echt ist, du jedoch seine Erkrankung nicht unterstützen wirst.
  3. Bitte deinen Nahestehenden darum, seine Verhaltensweisen, die mit der Zwangsstörung zusammenhängen, auf einen gewissen Bereich im Haus einzugrenzen. Wenn dein Nahestehender bestimmten zwanghaften Verhaltensweisen nachgehen muss, solltest du vorschlagen, dass diese in bestimmten Räumen ausgeführt werden. Räume, die gemeinschaftlich benutzt werden, sollten frei von Zwangsverhalten bleiben. Wenn dein Nahestehender etwa kontrollieren muss, dass die Fenster geschlossen sind, könntest du vorschlagen, dass er dies im Schlafzimmer und Badezimmer, jedoch nicht im Wohnzimmer oder in der Küche tut.
  4. Hilf deinem Nahestehenden dabei, sich von seinen Gedanken abzulenken. Wenn dein Nahestehender dem Drang gegenübersteht, sich zwanghaftem Verhalten hinzugeben, kannst du helfen, indem du ihm eine Art Ablenkung anbietest, wie etwa einen Spaziergang oder etwas Musik zu hören.
  5. Stemple die Person nicht wegen ihrer Zwangsstörung ab und gib ihr nicht für ihre Erkrankung die Schuld. Versuche es zu vermeiden, deinen geliebten Menschen aufgrund seiner Zwangsstörung in eine Schublade zu stecken. Ebenso solltest du keinesfalls deinem Nahestehenden die Schuld geben oder ihn tadeln, wenn sein Verhalten frustrierend oder überfordernd wird. Dies ist weder für eure Beziehung noch für die Gesundheit deines Nahestehenden förderlich.
  6. Erschaffe für deinen geliebten Menschen ein unterstützendes Umfeld. Unabhängig davon, wie du seiner Zwangsstörung gegenüberstehst, musst du ermutigend sein. Befrage dein Familienmitglied über seine konkrete Angst, seine Zwangsgedanken und seine Zwangshandlungen. Frag die Person, wie du ihr dabei helfen kannst, ihre Symptome zu lindern (ohne ihren Ritualen entgegenzukommen). Erkläre mit ruhiger Stimme, dass die Zwangshandlungen ein Symptom der Zwangsstörung sind und sag ihr, dass du dich nicht an ihnen beteiligen wirst. Diese sanfte Erinnerung ist vielleicht genau das, was sie benötigt, um diesmal den Zwängen zu widerstehen, was dazu führen kann, dass sie in Zukunft öfter dazu in der Lage ist, ihnen standzuhalten.
    • Dies bedeutet etwas anderes, als deinem geliebten Menschen entgegenzukommen. Unterstützend zu sein heißt nicht die Verhaltensweisen zu erlauben. Darunter wird verstanden, dass du die Person auf eine unterstützende Art für ihr Verhalten verantwortlich machst und ihr eine Umarmung anbietest, wenn sie eine braucht.
  7. Beziehe deinen geliebten Menschen in Entscheidungen mit ein. Es ist wichtig, dass dein Nahestehender sich in Entscheidungen miteinbezogen fühlt, die über seine Zwangsstörung getroffen werden. Dies gilt vor allem bei einem Kind mit einer Zwangsstörung. Sprich mit deinem geliebten Menschen, um etwa herauszufinden, ob er seine Lehrer über seine Zwangsstörung in Kenntnis setzen möchte.
  8. Feiere kleine Schritte. Die Überwindung einer Zwangsstörung kann ein harter Prozess sein. Gratuliere deinem Nahestehenden, wenn er kleine Fortschritte macht. Auch wenn es nur wie ein kleiner Schritt scheinen mag, etwa indem er vor dem Schlafengehen nicht überprüft, ob die Lichter eingeschaltet sind, macht dein Nahestehender nichtsdestotrotz Fortschritte.
  9. Lerne, wie du im Haushalt Stress reduzieren kannst. Oftmals beteiligen sich die Familienmitglieder an den Ritualen eines geliebten Menschen, um seine Not zu lindern oder eine Konfrontation zu vermeiden. Verringere den Stress, indem du deine Familie dazu ermutigst, Entspannungstechniken zu erlernen, wie etwa Yoga, Achtsamkeitsmeditation oder Tiefenatmung. Sporne deine Familie dazu an, Sport zu treiben, gesunde Essgewohnheiten aufzunehmen und eine ausreichende Menge an Schlaf zu bekommen; diese Maßnahmen können alle dabei helfen, Stress und Angst zu reduzieren.

Dich um dich selbst kümmern

  1. Finde eine Selbsthilfegruppe. Finde im Rahmen einer Gruppe oder mithilfe einer Familientherapie Unterstützung für dich selbst. Gruppen für Menschen, die Nahestehende mit einer psychischen Erkrankung haben, können dir sowohl Rückhalt gegen deine Frustrationen als auch weitere Informationen über Zwangsstörungen bieten.
    • Die Deutsche Gesellschaft Zwangserkrankungen hat ein Verzeichnis von Selbsthilfegruppen.
  2. Ziehe eine Familientherapie in Betracht. Eine Familientherapie kann insofern hilfreich sein, als der Therapeut dich über die Zwangsstörung deines geliebten Menschen aufklären und einen Plan erstellen kann, der dabei hilft, das Gleichgewicht im Familiensystem wiederherzustellen.
    • Bei einer Familientherapie wird das Familiensystem betrachtet und die Beziehungen zwischen Familienmitgliedern evaluiert, in dem Bemühen, zu verstehen, welche Verhaltensweisen, Einstellungen und Überzeugungen zum vorliegenden Problem beitragen. Bei einer Zwangsstörung könnte dies stattfinden, indem untersucht wird, welche Familienmitglieder zur Reduktion von Angst hilfreich oder nicht hilfreich sind, welche Tageszeiten für deinen geliebten Menschen, der an der Zwangsstörung leidet, und die anderen Familienmitglieder am schwierigsten sind und warum diese eine Schwierigkeit darstellen.
    • Dein Therapeut kann auch Anregungen für Verhaltensweisen, die Rituale nicht bestärken und Alternativen, die auf die Situation deines Nahestehenden zugeschnitten sind, bieten.
  3. Nimm dir etwas Zeit in Abstand von deinem geliebten Menschen. Gönne dir zur Entspannung etwas Zeit in Abwesenheit deines Nahestehenden. Wenn du dir über die Erkrankung deines Nahestehenden Sorgen machst, kann es sich manchmal so anfühlen, als hättest du auch selbst eine Zwangsstörung. Etwas Zeit im Abstand von deinem geliebten Menschen zu verbringen kann dir einen Moment der Entspannung bieten und dir dabei helfen, deine innere Mitte wiederzufinden, sodass du besser darauf vorbereitest bist, mit den Stressoren deines Nahestehenden umzugehen, die seine Angst und seine Verhaltensweisen auslösen.
    • Plane einmal pro Woche einen Ausflug mit Freunden, der dir eine Atempause von deinem geliebten Menschen verschafft. Ansonsten kannst du auch in deinem Zuhause deinen eigenen Ort finden, an dem du dich entspannen kannst. Schotte dich in deinem Schlafzimmer ab, um ein Buch zu lesen oder nimm dir eine kurze Auszeit für ein Schaumbad, während dein Nahestehender außer Haus ist.
  4. Gehe deinen eigenen Interessen nach. Lass dich nicht vollkommen von der Zwangsstörung deines geliebten Menschen beanspruchen, sodass du vergisst, den Aktivitäten nachzugehen, die dich erfreuen. In jeder Beziehung ist es wichtig, seine eigenen Interessen getrennt von der anderen Person zu haben. Vor allem wenn du mit der Zwangsstörung eines Menschen umgehen musst, ist es wichtig, dass du deine eigenen Hobbies hast.
  5. Erinnere dich daran, dass deine eigenen Gefühle normal sind. Denk daran, dass Gefühle von Überforderung, Wut, Angst oder Verwirrung in Bezug auf deinen Nahestehenden absolut normal sind. Eine Zwangsstörung ist eine schwierige Erkrankung, die oft bei allen Beteiligten für Verwirrung und Frustration sorgt. Es ist hilfreich, sich daran zu erinnern, dass der Quelle für diese Frustrationen und Gefühle, nämlich der Erkrankung entgegengewirkt werden soll, und nicht der Person, die du liebhast. Obwohl ihr Verhalten und ihre Angst ärgerlich und überfordernd sein können, solltest du dir selbst in Erinnerung rufen, dass dein Nahestehender nicht mit seiner Zwangsstörung gleichgesetzt werden darf. Es gibt vieles, das deinen Nahestehenden zu der Person macht, die er ist. Achte darauf, diese Eigenschaften getrennt von seiner Erkrankung zu sehen, um Konflikte und Bitterkeit gegenüber der Person zu vermeiden.

Deinem geliebten Menschen professionelle Hilfe nahelegen

  1. Schlage deinem Nahestehenden vor, eine Diagnose zu erhalten. Eine offizielle Diagnose kann deinem Nahestehenden dabei helfen, mit der Erkrankung umzugehen und mit der Behandlung zu beginnen. Sprich anfangs mit dem Hausarzt der Person, welcher eine vollständige körperliche Untersuchung, Labortests und eine psychologische Beurteilung durchführen wird. Zwanghafte Gedanken zu haben oder Zwangsverhalten zu zeigen bedeutet nicht, dass eine Person an einer Zwangsstörung leidet. Um diese Störung zu haben, muss die Person in einem bedrängten Zustand sein, in dem die Gedanken und Zwangshandlungen ihren Alltag beeinträchtigen. Für eine positive Diagnose einer Zwangsstörung müssen Zwangsgedanken, Zwangshandlungen oder beides vorhanden sein. Für eine professionelle Diagnose müssen folgende Symptome vorliegen:
    • Zu den Zwangsgedanken gehören Gedanken oder Dränge, die nie verschwinden. Sie sind unerwünscht und mischen sich in den Alltag ein. Diese Zwangsgedanken können beträchtliches Leid verursachen.
    • Zwangshandlungen sind Verhaltensweisen oder Gedanken, die ein Individuum immer wieder wiederholt. Dazu können Zwangshandlungen wie Händewaschen oder Zählen gehören. Die Person spürt, dass sie sich an bestimmte unnachgiebige Regeln halten muss, die sie sich selbst auferlegt hat. Diese Zwangshandlungen werden ausgeführt, um die Angst zu reduzieren oder in der Hoffnung, dass das Eintreten eines gefürchteten Ereignisses vermieden werden kann. Meist sind die Zwangshandlungen irrational und tragen in Wirklichkeit nicht dazu bei, die Angst zu reduzieren oder etwas zu verhindern.
    • Zwangsgedanken und -handlungen werden meist länger als eine Stunde täglich ausgeführt oder beeinträchtigen anderweitig die eigene Funktionsfähigkeit im Alltag.
  2. Ermutige deinen geliebten Menschen dazu, einen Therapeuten aufzusuchen. Eine Zwangsstörung ist eine sehr komplexe Erkrankung, welche oft professionelle Hilfe in Form einer Therapie und Medikamenten erfordert. Es ist wichtig, deinen Nahestehenden dazu zu ermutigen, die Hilfe eines Therapeuten aufzusuchen, um seine Zwangsstörung behandeln zu lassen. Eine Therapiemethode, die sehr hilfreich zur Behandlung von Zwangsstörungen sein kann, ist die kognitive Verhaltenstherapie (KVT). Der Therapeut verwendet diese Methode, um Personen dabei zu helfen, ihre Wahrnehmung von Gefahren zu ändern und den Realitätsgehalt ihrer Ängste in Frage zu stellen.
    • Die KVT hilft Personen mit Zwangsstörungen dabei, ihre Wahrnehmung von potenziellen Gefahren zu überprüfen, welche sich auf ihre Zwangsgedanken auswirken können, um eine realistischere Wahrnehmung ihrer Angst zu erschaffen. Zusätzlich trägt die KVT dazu bei, die Interpretation der aufdringlichen Gedanken der Person zu beleuchten, da es oft die Wichtigkeit, die die betroffene Person ihnen zuschreibt und dessen Interpretation sind, die die Angst verursachen.
    • Es ist nachgewiesen worden, dass die KVT bei 75% aller Klienten mit einer Zwangsstörung hilfreich ist.
  3. Informiere dich über eine Konfrontationstherapie und Reaktionsverhinderung. Es gibt eine Art kognitive Verhaltenstherapie, die hilfreich ist, um rituelles Verhalten zu reduzieren und alternative Verhaltensweisen zu entwickeln, wenn eine Person einem Bild, einem Gedanken oder einer Situation, die mit der Angst zusammenhängt, ausgesetzt wird. Diese Form von kognitiver Verhaltenstherapie wird Exposition mit Reaktionsverhinderung (ERP) genannt.
    • Diese Therapieform setzt die Person schrittweise dem aus, wovor sie sich fürchtet oder mit dem sie sich zwanghaft beschäftigt, während sie dazu angeleitet wird, Zwangshandlungen zu unterlassen. Im Laufe dieses Prozesses lernt die Person, ihre Angst zu bewältigen und mit ihr umzugehen, bis sie letztendlich keine Angst mehr verursacht.
  4. Schlage deinem geliebten Menschen die Einnahme von Medikamenten vor. Zu den Medikamenten, die zur Behandlung von Zwangsstörungen verwendet werden, gehören verschiedene Arten von Antidepressiva, wie etwa SSRIs, die dazu beitragen, die verfügbare Menge an Serotonin im Gehirn zu erhöhen, um Angst zu reduzieren.

Eine Zwangsstörung erkennen

  1. Achte auf Anzeichen einer Zwangsstörung. Eine Zwangsstörung zeigt sich in Form von Gedanken, welche sich wiederum im Verhalten einer Person widerspiegeln. Wenn du den Verdacht hast, dass eine Person, die dir wichtig ist, eine Zwangsstörung hat, solltest du auf folgende Hinweise achten:
    • Lange Zeiträume, die die Person aus unerklärtem Grund alleine verbringt (im Badezimmer, beim Anziehen, beim Hausaufgaben machen, etc.)
    • Handlungen, die immer und immer wieder ausgeführt werden (repetitive Verhaltensweisen)
    • Ständiges Hinterfragen der eigenen Urteilsfähigkeit; übermäßiges Bedürfnis nach Bestätigung
    • Einfache Aufgaben, die Mühe kosten
    • Ständige Langsamkeit und Unpünktlichkeit
    • Zunehmende Besorgnis über Kleinigkeiten und Details
    • Extreme, unnötige emotionale Reaktionen auf Kleinigkeiten
    • Schlafstörungen
    • Langes Aufbleiben, um Aufgaben zu erledigen
    • Erhöhte Reizbarkeit und Unentschlossenheit
  2. Verstehe, was Zwangsgedanken sind. Zwangsgedanken können die Angst vor einer Verunreinigung umfassen, oder die Angst, von einer anderen Person verletzt zu werden oder die Angst, von Gott oder anderen religiösen Anführern aufgrund von Gedanken verfolgt zu werden, die von unerwünschten Inhalten handeln, die etwa sexueller Natur sind oder als blasphemisch gesehen werden könnten. Die Angst treibt die Zwangsstörung an. Selbst wenn diese Befürchtung nur mit geringer Wahrscheinlichkeit eintritt und ein kleines Risiko birgt, fürchten sich Menschen mit einer Zwangsstörung sehr vor ihr.
    • Diese Befürchtung erzeugt Angst, die Zwangshandlungen antreibt. Die Person mit der Zwangsstörung nutzt diese Zwangshandlungen als Methode, um die Angst, die von ihren Zwangsgedanken ausgelöst wird, abzubauen und zu kontrollieren.
  3. Lerne, was Zwangshandlungen sind. Zwangshandlungen sind Handlungen oder Aktivitäten, wie etwa ein bestimmtes Gebet x-mal aufzusagen, immer wieder zu überprüfen, ob der Herd ausgeschaltet ist oder die Schlösser im Haus eine bestimmte Anzahl von Malen zu kontrollieren.
  4. Kenne die verschiedenen Arten von Zwangsstörungen. Wenn wir an diese Erkrankung denken, denken die meisten von uns an Menschen, die ihre Hände 30 Mal waschen, bevor sie das Badezimmer verlassen oder das Licht genau 17 Mal ein- und ausschalten, bevor sie ins Bett gehen. Tatsächlich äußert sich eine Zwangsstörung auf viele verschiedene Weisen:
    • Personen mit einem Waschzwang haben Angst vor einer Verunreinigung oder Ansteckung und waschen ihre Hände meist immer wieder.
    • Menschen die bestimmte Dinge wiederholt kontrollieren (ob der Herd ausgeschaltet ist, ob die Tür zugesperrt ist, etc.), tendieren meist dazu, alltägliche Objekte mit Schädigung oder Gefahr zu assoziieren.
    • Menschen mit einem starken Gefühl von Zweifel oder Sündhaftigkeit erwarten möglicherweise, dass etwas Schreckliches passiert und dass sie sogar bestraft werden können.
    • Personen, die von Ordnung und Symmetrie besessen sind, sind meist in Bezug auf Zahlen, Farben oder Anordnungen abergläubisch.
    • Menschen mit einer Neigung, Gegenstände anzusammeln befürchten oftmals, dass etwas Schlimmes passiert, wenn sie auch nur eine Kleinigkeit wegwerfen. Sie bewahren alles auf, von Müll bis hin zu alten Kassenzetteln.

Tipps

  • Habe Geduld mit deinem Nahestehenden. Sei unterstützend, denk jedoch daran, nicht zuzulassen, dass die Person, die von der Zwangsstörung betroffen ist, neue „Verhaltensmuster“ entwickelt, indem ihr dieselben täglichen Routinen führt. Hilf ihr dabei, unabhängiger zu werden und zeig ihr, dass sie dazu fähig ist, sich zu ändern.
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