Mit Kontrollpersonen umgehen

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Es ist nicht leicht, mit Kontrollfreaks umzugehen. Sie können sehr manipulativ sein und dich von anderen isolieren. Aber zum Glück gibt es einige wirksame Strategien für die Interaktion mit Menschen mit Kontrollzwang. In der jeweiligen Situation geht es zunächst einmal darum, die Fassung zu wahren und nach Möglichkeit gar nicht zu reagieren. Später dann solltest du ganz klar deine Grenzen aufzeigen, damit derjenige dich nicht noch einmal in Verlegenheit bringen kann. Arbeite daran, Kontrolle über deine Emotionen zu erlangen. Du wirst auch daran arbeiten müssen, der Fürsorge für dich selbst oberste Priorität einzuräumen, damit der Kontrollfreak dir nicht all deine Kräfte raubt.

Reagiere in schwierigen Situationen richtig

  1. Reagiere auf schlechtes Benehmen am besten gar nicht. Kontrollfreaks geht es oft darum, Reaktionen zu provozieren. Mit Widerstand und Kritik können sie meist nicht sehr gut umgehen. Solltest du also deinerseits gereizt oder wütend reagieren, kann es passieren, dass das nach hinten losgeht. Anstatt Feuer mit Feuer zu bekämpfen, solltest du so gelassen wie möglich bleiben.
    • Wenn du etwa mit deinem Freund zusammenwohnst und er beschwert sich darüber, dass du dein Handtuch nach dem Duschen nicht genau dort hinhängst, wo er es gerne hätte, dann schlucke die Kritik nicht einfach herunter, um einen Konflikt zu vermeiden, sondern behaupte dich und bestehe auf einem Gespräch über die Angelegenheit. Reiß dich dabei aber unbedingt zusammen und verliere nicht die Fassung.
    • Du könntest etwa so in das Gespräch einsteigen: „Ich habe mittlerweile verstanden, dass du die Handtücher gerne auf eine spezielle Art und Weise aufgehangen siehst. Aber ich bevorzuge nun einmal diese Variante, weil _____. Ich würde deinen Wunsch akzeptieren, wenn du im Gegenzug _____, oder ich hänge es hin, wo ich es möchte und lasse diesen Platz für dich frei."
  2. Versetze dich mal in die Lage des anderen. Du solltest schlechtes Benehmen niemals entschuldigen, aber es kann durchaus hilfreich sein, wenn du zumindest die Beweggründe dahinter zu verstehen versuchst. Menschen, die immer alles kontrollieren müssen, haben oft tiefer gehende emotionale Probleme. Wenn du das verstehst, wirst du viel besser mit dem Kontrollzwang der entsprechenden Person umgehen und darauf reagieren können. In der Situation selbst solltest du zunächst versuchen herauszufinden, was denjenigen wirklich stört, wenn er mal wieder versucht, über alle möglichen Dinge die Kontrolle an sich zu reißen.
    • Angenommen du wohnst mit deiner Freundin, die einen ziemlichen Kontrollzwang hat, zusammen. Sie sieht, dass du einige Verpackungen auf der Arbeitsfläche liegen lässt, weil du kurz ans Telefon gehst. Daraufhin sagt sie: „Warum musstest du unbedingt ans Telefon gehen, hättest du nicht vorher deine Sauerei aufräumen können?“
    • Die Unordnung selbst ist hier wahrscheinlich gar nicht das Problem. Frage doch einfach mal, warum es ihr so wichtig war, in welcher Reihenfolge du die Dinge abarbeitest, damit du ihre Gedankengänge besser nachvollziehen kannst. Anschließend kannst du ihr von deiner Seite alle Informationen gegen, die für sie von Belang sein könnten. Du könntest das Gespräch etwa so eröffnen: „Gab es einen speziellen Grund, warum du so darauf bestanden hast, dass ich aufräume, bevor ich ein Gespräch annehme?“
  3. Weigere dich, einen Streit anzufangen. Kontrollfreaks finden es oft genug aufregend, Machtkämpfe vom Zaun zu brechen. Eine kontrollsüchtige Person wird sehr oft versuchen, andere in Diskussionen zu verwickeln, die letztlich zu nichts führen. Sie haben ein starkes Bedürfnis, sich als Sieger zu fühlen. Lass dich am besten gar nicht erst auf irgendwelche Machtspielchen ein, um deinem Gegenüber diese Genugtuung nicht zu geben.
    • Du kannst dich einem Streit schlicht und ergreifend verweigern. Wenn dein Partner scheinbar aus dem Nichts eine Diskussion mit dir anfängt, sage einfach: „Ja, ich denke auch, dass wir darüber reden sollten, aber erst wenn wir uns beide etwas beruhigt haben. morgen Abend zum Beispiel?“
    • Langfristig wirst du die tiefer liegenden Probleme in deiner Beziehung angehen und Grenzen setzen müssen.
  4. Bewahre nach Möglichkeit deine Fassung. Das Letzte, was du willst, ist es, einen Kontrollfreak wütend zu machen. Er liebt es, bestimmte Knöpfe bei anderen Menschen zu drücken, weil er denkt, dass er mit seiner Masche durchkommen wird, wenn er andere nur richtig manipuliert. Gib dir die größte Mühe, nicht zu emotional zu reagieren. Wenn du überhaupt eine zu starke Reaktion zeigst, stachelst du ihn nur weiter auf.
    • Atme tief durch, bevor du dich mit einem Kontrollfreak auseinandersetzt. Du kannst versuchen, sie als weißes Rauschen in den Hintergrund zu drängen und an etwas Angenehmes zu denken, einen Strand unter Palmen vielleicht, während du denjenigen brabbeln lässt.
    • Wenn du unbedingt reagieren musst, dann antworte in Phrasen, die dich zu nichts verpflichten: „Ich weiß noch nicht. Ich muss noch darüber nachdenken.“

Setze klare Grenzen

  1. Vergiss nie, dass du grundlegende Rechte hast. Diese Rechte gelten in jeder denkbaren Situation, und du hast keinen Grund, sie im Umgang mit einer schwierigen Person aufzugeben. Kontrollierende Menschen haben manchmal etwas an sich, was dich beeinflussbar macht und dich diese grundlegenden Rechte vergessen lässt. Verhindere das unbedingt, indem du dich immer wieder daran erinnerst, dass du es verdienst, vernünftig behandelt zu werden.
    • Jeder Mensch hat das Recht, mit Respekt behandelt zu werden, seine eigene Meinung zu haben und zu kommunizieren und ohne schlechtes Gewissen zu bestimmten Dingen nein zu sagen.
    • Wenn du schon lange mit einem Kontrollfreak zu kämpfen hast, hast du diese Rechte vielleicht schon fast vergessen. Erinnere dich vor jeder einzelnen Interaktion mit einer anderen Person selbst daran, und halte sie auch im Hinterkopf, wenn du deine persönlichen Grenzen definierst.
    • Ein Freund mit Kontrollzwang könnte zum Beispiel erwarten, dass du nur Zeit mit ihm verbringst, anstatt mit Freunden auszugehen. Wenn du aber dann mal nicht zuhause sitzen und mit ihm einen Film anschauen willst, wird er dir deswegen Schuldgefühle einreden wollen. Hier musst du deine Grenzen definieren und dir auch selbst sagen, dass es dein gutes Recht ist, eigene Interessen zu verfolgen, ohne dich deswegen schlecht fühlen zu müssen.
  2. Sage dir selbst, dass du allein die Kontrolle hast. Im ersten Schritt musst du dir die Kontrolle über dein Leben wiederholen, wenn du Grenzen setzen und verteidigen willst. Du kannst negative Verhaltensweisen anderer Personen nicht kontrollieren, aber du kannst kontrollieren, wie du persönlich darauf reagieren willst. Du kannst entscheiden, wie du deine Grenzen definierst.
    • Viel zu oft entscheiden sich Menschen gegenüber Kontrollfreaks für die „Grinsen und Runterschlucken“-Taktik. Aber du könntest die Person auch einfach komplett meiden. Geh zum Beispiel nicht mehr zu Familienfeiern, wenn du dort auf deinen herrischen Vater treffen würdest.
    • Brich aus diesen festgefahrenen Mustern aus. Denke dir so etwas wie „Ich allein habe die Kontrolle darüber, ob ich das hier geschehen lasse. Ich werde mich nicht zum Opfer machen lassen.“ Entscheide dich ganz bewusst, dass du deine Unabhängigkeit verteidigen und Respekt einfordern wirst.
  3. Kommuniziere deine Grenzen klar und deutlich. Kontrollfreaks testen eigentlich permanent die Grenzen anderer Menschen um sie herum aus, und viele von ihnen genießen es regelrecht, wenn sie merken, dass sie diese Grenzen überschritten haben. Lass den Kontrollfreak wissen, wie weit genau er gehen kann, und wo Schluss ist. Mach ihm unmissverständlich klar, was du tolerieren kannst und was nicht mehr.
    • Erkenne vor allem selbst, wann der Punkt gekommen ist, an dem du nicht mehr einfach tolerieren und akzeptieren kannst. Es gibt viele kleine Dinge, über die du vielleicht hinwegsehen kannst, wie zum Beispiel wo das Geschirr oder die Schmutzwäsche nun genau hin geräumt werden soll. Aber andere Dinge können weitaus schwieriger zu tolerieren sein.
    • Denke darüber nach, welche Dinge genau die Person tut, die du nicht mehr nachvollziehen und tolerieren kannst. Es kann zum Beispiel sein, dass es dir nicht wirklich etwas ausmacht, dein Telefon auszuschalten, wenn du mit deinem Freund ein offizielles Date hast. Aber er erwartet tatsächlich von dir, dass du es auch ausschaltest und wegpackst, wenn ihr beide einfach planlos in seiner Wohnung herumhängt. Lass ihn ganz klar wissen, dass du diese Regel für völligen manipulativen Unsinn hältst.
  4. Kommuniziere deine Grenzen offen und direkt. Wenn es darum geht, deine Grenzen zu definieren, kannst du kaum klar genug sein. Es kann sogar hilfreich sein, wenn du gewisse Regeln schwarz auf weiß niederschreibst und sie dem Kontrollfreak in schriftlicher Form überreichst. Die Hauptsache ist, dass die Botschaft ankommt. Mache demjenigen absolut unmissverständlich klar, dass du nicht alles mit dir machen lässt.
    • Kontrollfreaks sind von Natur aus schwierige Menschen. Sie werden alles tun, um deine Regeln absichtlich falsch zu interpretieren oder zu ignorieren. Deshalb ist es wichtig, dass du bei der Formulierung keinen Spielraum für Interpretationen lässt.
    • Angenommen dein Freund versucht ständig, dich zu kontrollieren. Dann formuliere deine Grenzen in etwa so: „Ich werde mein Telefon nicht die ganze Zeit ausschalten, wenn wir zusammen sind, insbesondere nicht in Anbetracht der Tatsache, dass du außerdem von mir erwartest, dass ich fast jeden Abend bei dir bin. Wenn wir ein romantisches Date haben oder gerade einen Film schauen, kann ich es gerne so lange ausmachen, aber das gilt nicht für andere Gelegenheiten. Das ist meine Regel, und damit habe ich von meiner Seite aus alles gesagt.“
  5. Wenn es nötig ist, habe keine Angst dich durchzusetzen und zu behaupten. Kaum ein Kontrollfreak wird eine Grenze akzeptieren, ohne sie zu testen. Vergiss nicht, sie haben regelrecht Spaß daran, andere in unangenehme Situationen zu bringen und mit ihnen zu spielen. Unter Umständen wirst du denjenigen nachdrücklich daran erinnern müssen, dass er deine Grenzen zu respektieren hat. Sei klar und bestimmt, wenn du sie verteidigen musst.
    • Bestimmt zu sein bedeutet nicht, aggressiv zu sein. Es bedeutet, dass du jemanden respektvoll aber deutlich wissen lässt, wenn er eine Grenze verletzt hat. Bleibe gelassen und behaupte dich, wenn es zu einem Problem kommt.
    • Ein Beispiel: Dein Freund sitzt einfach neben dir und ihr schaut Fernsehen. Du antwortest auf eine Nachricht von einer Freundin, und dein Freund wird daraufhin sauer. Er sagt Dinge wie „Das ist wirklich sehr unhöflich von dir, immerhin sitze ich direkt neben dir.“
    • Reagiere nicht aus anfänglichem Ärger heraus. Wenn du jetzt sagst „Lass mich in Ruhe, ich unterhalte mich gerade“, wird die Situation nur eskalieren. Bleibe stattdessen ruhig und gefasst und antworte bedacht: „Wir haben uns doch schon mehrfach darüber unterhalten. Du brauchst gerade sowieso nicht meine volle Aufmerksamkeit, also kann ich auch diese Nachricht beantworten. Lass mich den Text fertig schreiben, dann kann ich mich schneller wieder auf den Film konzentrieren.“

Lass dich nicht stressen

  1. Bleibe in deinen Erwartungen realistisch. Kontrollierende und schwierige Charaktere ändern sich nicht so leicht, meist gar nicht. Egal wie klar du deine Grenzen definierst, es wird möglicherweise weiterhin Machtkämpfe geben. Erwarte nicht zu viel. Du wirst vermutlich immer Schwierigkeiten mit dieser Person haben, und eine gravierende Veränderung der Situation ist unwahrscheinlich.
    • Du kannst eine andere Person nicht ändern. Du könntest dir noch so viel Mühe bei dem Versuch geben, dem anderen klarzumachen, dass sein Verhalten anderen schadet – wenn er sich nicht ändern will, wird er es nicht tun. Sei dir bei jeder Konfrontation mit einem Kontrollfreak bewusst, dass du wahrscheinlich Kritik ausblenden und deutliche Grenzen ziehen müssen wirst.
  2. Erinnere dich selbst daran, dass du nichts davon persönlich nehmen musst. Wenn Menschen einen Kontrollzwang entwickeln, steckt dahinter meist noch mehr. Probleme im zwischenmenschlichen Umgang, etwa Schüchternheit und Unsicherheit, können sich in einem verstärkten Bedürfnis nach Kontrolle äußern. Wenn du mit einer solchen Person aneinander gerätst, sage dir ganz deutlich, dass die ganze Angelegenheit nichts mit dir zu tun hat. Du machst in dieser Situation wahrscheinlich gar nichts falsch. Die andere Person hat einfach einen ausgeprägten Kontrollzwang.
    • Wenn du weißt, warum derjenige so ist, mache dir das in schwierigen Momenten immer wieder bewusst. Das kann dir dabei helfen, es weniger persönlich zu nehmen.
    • Zum Beispiel: „Ich weiß, dass mein Vater sehr hohe Anforderungen an mich stellt, wenn es um meinen Job geht. Aber sein Vater war genauso. Er weiß einfach nicht, wie er mir vertrauen soll, dass ich schon die richtigen Entscheidungen treffen werde. Das hat nichts mit mir zu tun.“
  3. Pass auf dich auf. Das ist besonders wichtig, wenn du regelmäßig mit einem Kontrollfreak zu tun hast. Wenn du so jemanden als Mitbewohner oder Partner hast, erinnere dich immer wieder selbst daran, dass du dich zuerst um dich selbst kümmern musst. Es passiert sehr leicht, dass man sich selbst vergisst, wenn man ständig damit beschäftigt ist, es einem Kontrollfreak recht zu machen.
    • Es ist dein gutes Recht, dich auch um dich selbst zu kümmern. Du hast jede Berechtigung, dir Zeit für dein Training, eine gute Ernährung, entspannende Hobbys und andere Dinge zu nehmen, die zu deinem Wohlbefinden beitragen und dich glücklich machen.
    • Unternimm bewusst die Anstrengung, dir Zeit und Freiraum für dich selbst zu schaffen, selbst wenn du dafür einiges an Kritik ausblenden musst. Ein Beispiel: Du musst morgens sehr früh zur Arbeit und bist deshalb auf ausreichend Schlaf angewiesen. Dein kontrollierender Freund erwartet aber von dir, dass du mit ihm zusammen ins Bett gehst, und das ist meist erst mitten in der Nacht. Geh schlafen, wann immer du es für richtig hältst, und wenn er dir deswegen Stress macht, hör einfach weg und erinnere ihn höchstens knapp daran, dass du früh aufstehen musst.
  4. Reduziere den Kontakt. Manchmal kommt man am besten mit einem Kontrollfreak klar, wenn man ihn einfach meidet. Geh der Person nach Möglichkeit aus dem Weg, wenn du dich bei jeder Begegnung nur noch über sie aufregst. Mach dein Leben nicht unnötig kompliziert.
    • Wenn du mit dieser Person zusammenlebst, verbringt nur noch zu den Mahlzeiten und anderen eher kurzen Gelegenheiten Zeit miteinander.
    • Wenn derjenige ein Arbeitskollege von dir ist, gehe ihm im Büro nach Möglichkeit aus dem Weg. Beschränke die Kommunikation auf belanglosen Smalltalk und versuche, nicht mit demjenigen zusammen im gleichen Projektteam zu landen.
    • Wenn ein Familienmitglied von dir zu Kontrollzwang neigt, limitiere den Kontakt auf große Familienveranstaltungen. Unvermeidbare Telefongespräche kannst du kurz und knapp abfertigen.
  5. Falls nötig geh einfach. Sollte eine Beziehung offensichtlich deinem persönlichen Wohlbefinden schaden, dann ist es völlig okay, wenn du dich zurückziehst. Manche Menschen sind buchstäblich Gift und werden sich auch nie ändern. Wenn jemand wiederholt und ständig deine Grenzen missachtet, beende die Beziehung. Das Leben ist zu kurz, um es mit Menschen zu verbringen, die dir nicht guttun.

Tipps

  • Lass dir von niemandem sagen, wie du mit deinem eigenen Geld umzugehen hast, es sei denn du bezahlst ihn genau dafür. In einer Ehe sollten beide Partner gleichberechtigt entscheiden, wofür Geld ausgegeben wird, und alles sollte verhandelbar sein.
  • Konzentriere dich auf die positiven Dinge, dann lässt sich vieles leichter ertragen.

Warnungen

  • Beziehungen mit Kontrollfreaks und manipulativen Personen können manchmal trotzdem funktionieren. Wenn du jedoch nicht besonders gut darin bist, dich den Kontrollversuchen des anderen zu widersetzen, oder wenn der andere extrem durchsetzungsfähig oder charakterstark ist, kann eine solche Beziehung dein Verhältnis zu deiner Familie und deinen Freunden sehr negativ beeinflussen.
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