Sich an scharfes Essen gewöhnen

Опубликовал Admin
16-06-2017, 10:20
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Auf der ganzen Welt isst man gern scharf. In einigen Ländern wird von Kindesbeinen an scharf gegessen, damit sich die Geschmacksknospen gleich an die leckere Schärfe gewöhnen. Wenn auch du dich an scharfes Essen gewöhnst, eröffnet sich dir eine ganz neue kulinarische Welt, also solltest du daran arbeiten. Hier findest du ein paar simple Richtlinien, die dir dabei helfen werden, dich an die würzigeren Speisen dieser Welt zu gewöhnen.

Deine Essgewohnheiten anpassen

  1. Beginne mit kleinen Schritten. Beginne damit, Speisen zu dir zu nehmen, die nur etwas würziger sind, als du es gewohnt bist. Würze dein Gericht zum Beispiel mit etwas mehr schwarzem Pfeffer als normal oder garniere es mit ein wenig rotem Pfeffer.
    • Es gibt scharfe Süßigkeiten und andere kleine Snacks, die dir helfen können, etwas Schärfe in deinen Alltag zu bringen. Wenn es in deiner Nähe einen Laden mit spanischen Spezialitäten gibt, dann solltest du dich dort danach umsehen.
  2. Iss langsam. Wenn du gleich einen ganzen Teller voll Chilischoten verdrückst, wirst du dir damit keinen Gefallen tun, wenn du dich an scharfes Essen gewöhnen möchtest. Ganz im Gegenteil, du wirst wahrscheinlich eher Abstand davon nehmen wollen. Würze dein Essen lieber langfristig immer ein wenig stärker. So wirst du die Schärfe besser lieben lernen können.
    • Sei geduldig. Lasse dich nicht davon entmutigen, wenn dir alles erst einmal zu scharf vorkommt. Es braucht einige Wochen, vielleicht sogar Monate, um dich an den jeweils nächsten Schritt zu gewöhnen.
  3. Lerne die verschiedenen Schärfearten kennen. Scharf ist nicht gleich scharf! Die Schärfe von stark gepfefferten Speisen unterscheidet sich grundlegend von solchen, die mit Knoblauch oder Wasabi gewürzt sind. Experimentiere hier also ein wenig und lerne die verschiedensten Arten von Schärfe kennen. Mache dich mit ihnen vertraut.
    • Einige Nahrungsmittel, wie zum Beispiel Knoblauch und Radieschen, verfügen über eine natürliche Schärfe, die nichts mit den Wirkstoffen zu tun haben, die zum Beispiel in Chilischoten enthalten sind. Daher können sie einen tollen Einstieg in schärferes Essen darstellen, ohne dich gleich mit den körperlichen Folgen zu überfordern, die schärfere Substanzen mit sich bringen. Wenn du also noch ganz am Anfang deines kulinarischen Abenteuers stehst, dann solltest du vielleicht lieber damit beginnen, denn schließlich brennen diese Gewürze nicht so sehr im Mund, da ihnen die scharfen Öle fehlen, die zum Beispiel im Chili enthalten sind.
    • Wenn du mit Chilischoten kochst, dann prüfe zunächst, wo die entsprechende Chiliart auf der sogenannten Scoville-Skala zu finden ist. Finde heraus, welchen Schärfegrad du verträgst, und arbeite dich dann langsam hoch. Los geht's!
  4. Würze deine Speisen Schritt für Schritt schärfer. Je mehr Schärfe du verträgst, desto stärker kannst du deine Speisen würzen. Auf diese Weise kannst du Gerichte kochen und Geschmacksrichtungen ausprobieren, über die du bislang noch nicht einmal nachgedacht hast. Das kannst du auf verschiedene Art und Weise erreichen:
    • Erhöhe die Menge der scharfen Speisen, die du zu dir nimmst. Wenn du schneller größere Portionen des scharfen Essens verspeist, wird dein Körper lernen, besser mit der aufsteigenden Hitze umzugehen.
    • Greife zu einer schärfen Version des Gewürzes. Viele Gewürze gibt es in verschiedenen Schärfegraden, wie zum Beispiel Chilischoten, Zwiebeln und Senf.
    • Verwende Gewürze, die für eine andere Art von Schärfe sorgen. So sorgen zum Beispiel Senf, Wasabi und Meerrettich für eine kürzere Schärfe im Nasenraum statt im Mund.
    • Verzichte vermehrt auf Brot und Milch. Gehe nicht mehr so sehr gegen die Schärfe an, sondern lasse sie wirken! Das Ziel ist es schließlich, dich an die Schärfe zu gewöhnen.
  5. Beschäftige dich mit den Essgewohnheiten verschiedener Kulturen. Andere Länder, andere Sitten - und andere Küche! In den Küchen vieler Länder gibt es eine Art Grundgewürz, auf dem viele Gerichte basieren. Mache dich mit diesen Gewürzen vertraut und bereite dich auf ganz verschiedene Schärfegrade vor.
  6. In der indischen Küche werden einige Chilisorten zu einer Gewürzmischung namens Masala verarbeiten. Am verbreitetsten ist dabei der sogenannte "Green Finger Chile". Hierzulande wird der Schärfegrad des Masala oft angepasst, also frag ruhig nach, wenn du dich in ein indisches Restaurant begibst.
    • In der äthiopischen Küche herrscht eine Gewürzmischung namens "Berbere" vor, welche nicht nur rote Chilischoten enthält, sondern auch Ingwer, Knoblauch und Nelken. Diese Mischung kann eine ganz andere (und brennendere) Schärfe erzeugen als ein Gericht, dessen Schärfe allein auf Capsaicin basiert.

Die richtigen Beilagen wählen

  1. Greife zu Lebensmitteln, die die Schärfe mildern. Wenn du versuchst, deine Schärfetoleranz zu trainieren, solltest du stets ein paar Lebensmittel in Griffweite haben, die die scharfen Öle aufsaugen können, welche für das Brennen verantwortlich sind. Das kann dir bei schmerzhafter Schärfe im Mundraum helfen, während du dich dennoch an sie gewöhnen kannst.
    • Stärkehaltige Nahrungsmittel, wie zum Beispiel Brot, Cracker und Kartoffeln, können Capsaicin, also das Öl, welches oft für die Schärfe sorgt, aufsaugen.
  2. Iss Speisen, die die Schärfe mit anderen Geschmacksrichtungen mischen. Ein besonders scharfes Gewürz oder ein besonders scharfes Chili kann erträglicher sein, wenn es in einem Gericht mit anderen starken Aromen gemischt wird. Limone und Koriander, um zwei Beispiele zu nennen, haben einen kühlenden Effekt und können daher in Kombination mit scharfen Gewürzen für etwas Milde sorgen. Gemüse- und Fleischmischungen können ebenfalls dazu beitragen, dass die Schärfe etwas nachlässt.
    • Auch Zucker schwächt Schärfe ab. Ein würziges Gericht, welches mit etwas Zuckrigem garniert wird, sorgt für ein gut abgerundetes Geschmackserlebnis.
  3. Behalte ein Glas Milch in Griffweite. Aufgrund ihres Inhaltsstoffes "Kasein" ist Milch ein klassisches Hilfsmittel bei scharfen Speisen, da das Kasein das Capsaicin bindet und fortspült. Wenn du auf dem Gebiet des scharfen Essens also noch neu bist oder zwischendrin einfach mal etwas Linderung brauchst, dann kannst du einen Schluck Milch nehmen. Es hilft!
    • Milchprodukte, wie zum Beispiel Joghurt und Sour Cream, funktionieren genauso gut und können hervorragend in ein leckeres, scharfes Gericht integriert werden.

Tipps

  • Wisse, dass der schärfste Teil einer Chilischote das Öl ist, das sie abgibt. Das eigentliche Fleisch der Schote ist gar nicht so scharf.
  • Eiswasser betäubt vielleicht für einen Moment den brennenden Schmerz im Mund, wäscht das Capsaicin allerdings nicht ab, sondern verteilt es sogar noch im Mundraum.

Warnungen

  • Pass auf, dass kein Chiliöl auf deine Lippen, in deine Augen oder an andere sensible Stellen gerät, da das Brennen durchaus 15 Minuten anhalten kann.
  • Wenn du ins Bad gehst, solltest du unbedingt darauf achten, zunächst deine Hände zu waschen, nachdem du mit Chili hantiert hast.
  • Wenn du zu viel scharfes Essen zu dir genommen hast, kann das deine Geschmacksknospen betäuben, was dazu führt, dass du eine Zeit lang nichts schmecken wirst.
  • Wenn du gesundheitliche Probleme hast und dich fragst, ob das scharfe Essen einen negativen Effekt für dich haben kann, dann konsultiere im Voraus lieber einen Arzt, nur um auf der sicheren Seite zu bleiben.
  • Wenn du mit größeren Mengen Chili hantierst, die du zu schneiden gedenkst, dann solltest du dabei lieber Gummihandschuhe tragen. Die scharfen Chiliöle können nämlich durch die Haut dringen und ein schmerzendes Brennen hinterlassen, das eine ganze Weile anhalten kann.
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