Einen Rückenkrampf lösen

Опубликовал Admin
20-08-2018, 14:58
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Rückenschmerzen sind immer unangenehm, aber plötzliche Rückenkrämpfe können so fürchterliche Schmerzen verursachen, dass du in die Knie gehst. Die traurige Wahrheit ist leider, dass Rückenkrämpfe meist wiederkehren, wenn du sie einmal hattest. Verursacht werden sie meist durch eine Reihe kleiner Zerrungen, die zu einer Entzündung des Muskels führen. Die wiederum sensibilisiert die umliegenden Nerven, was dazu führt, dass der Muskel sich zusammenzieht und krampft. Wenn du unter Rückenkrämpfen leidest, dann willst du wahrscheinlich zuerst die Schmerzen lindern. Danach solltest du aber etwas unternehmen, um die Ursachen der Krämpfe zu bekämpfen, so dass sie nicht länger auftreten.

Die Schmerzen lindern

  1. Lege 20 Minuten Eis auf. Wickle dazu ein Eispad in ein weiches Handtuch. Lege dich auf den Rücken und lege das Eis unter dich auf die Stelle, wo der Krampf aufgetreten ist. Entspanne dich in dieser Position etwa 20 Minuten und atme dabei tief durch.
    • Du solltest dich dabei vielleicht etwas aufsetzen, um den Druck auf den Rücken zu reduzieren.
    • Wiederhole das so oft wie nötig, alle zwei Stunden in den nächsten 48 bis 72 Stunden. Du solltest nicht länger als 20 Minuten am Stück auf dem Eis liegen und nicht auf dem Eispad einschlafen. Zu langes Einwirken kann zu Frost- und Nervenschäden führen.
  2. Nimm ein frei verkäufliches Schmerzmittel. Nicht steroidale Entzündungshemmer lindern Schmerzen und Entzündung, z.B. Ibuprofen® und Naproxen®.
    • Du kannst Schmerzen auch mit Paracetamol® behandeln, es bekämpft allerdings keine Entzündungen.
    • Du kannst auch ein Muskelentspannungs Medikament wie Flexall oder Percogesic versuchen. Nimm die kleinste Dosis die es gibt, da dieses Medikament schläfrig macht.
  3. Versuche, herumzulaufen. Der erste Instinkt sagt dir wahrscheinlich, dich hinzulegen, aber ein kurzer Spaziergang fördert die Durchblutung und den Heilungsprozess. Beginne unmittelbar nach dem Krampf damit, jede Stunde einen kurzen Spaziergang zu machen.
    • Wenn du dich zu lange hinlegst, dann können deine Beschwerden sogar noch schlimmer werden. Inaktivität sorgt für steife Muskeln, was wiederum zu mehr Schmerzen und erneuten Krämpfen führen kann.
    • Spazieren oder leichte Aerobic-Übungen oder Schwimmen sind für die ersten zwei Wochen optimal. Fang mit wenigen Wiederholungen an und steigere sie während dieser Zeit langsam.
  4. Lass nach 72 Stunden feuchte Hitze einwirken. Nach drei Tagen haben die anfängliche Schwellung und Entzündung abgenommen. An diesem Punkt kannst du mit der Wärmebehandlung beginnen, um die Blutzirkulation zu verbessern und die Muskeln zu lockern. Verwende ein handelsübliches Wärmepad oder nimm ein schönes, warmes Bad.
    • Feuchte Hitze ist wichtig, um Dehydrierung zu vermeiden. Es ist sowohl für die Behandlung als auch die Prävention von Krämpfen allgemein wichtig, gut hydriert zu sein.
  5. Bitte deinen Arzt um eine Cortison-Injektion. Cortison ist ein entzündungshemmendes Mittel, das die Entzündung um die Nerven lindert. Es funktioniert ähnlich wie frei verkäufliche Entzündungshemmer, doch es wirkt mehrere Monate lang und nicht nur ein paar Stunden.
    • Eine Cortison-Injektion lindert lediglich die Schmerzen, die durch die Muskelkrämpfe entstehen, sie bekämpft nicht die zugrunde liegenden Ursachen.

Die Ursachen der Krämpfe bekämpfen

  1. Stelle fest, was die Krämpfe auslöst. Rückenkrämpfe können durch eine längere Phase der Inaktivität und einer darauffolgenden plötzlichen Bewegung entstehen. Sie können ebenfalls durch eine Überlastung der Rückenmuskeln ausgelöst werden, z.B. durch schweres Heben, oder durch eine andere Verletzung.
    • Es gibt viele verschiedene Behandlungsmethoden für Rückenkrämpfe. Wenn du weißt, was ursächlich für die Krämpfe ist, dann kannst du sie effektiver behandeln.
    • Wenn deine Krämpfe durch eine plötzliche Bewegung nach Inaktivität ausgelöst wurden, dann gibt es keine weiteren zugrunde liegenden, körperlichen Probleme, die behandelt werden müssen. Dann reicht es, Eis aufzulegen, aktiv zu bleiben und dich sanft zu dehnen.
    • Du solltest den Vorfall mit deinem Arzt besprechen. Er kann dir helfen, die Ursachen für deine Rückenkrämpfe zu finden. Du könntest auch mit deinem Personal Trainer oder Physiotherapeuten sprechen.
  2. Probiere Massagetherapie, um Stress und Anspannung zu lindern. Wenn du dich von einem Profi massieren lässt, dann wird deine Durchblutung verbessert und die Muskeln entspannen sich. Wenn du glaubst, dass deine Krämpfe durch allgemeinen Stress verursacht wurden, dann können Massagen wahrscheinlich helfen.
    • Du stellst ggf. schon nach der ersten Sitzung eine Verbesserung fest. Normalerweise braucht man aber diverse Sitzungen über ein paar Monate, um langanhaltende Ergebnisse zu erzielen.
  3. Geh zu deinem Hausarzt, um eine offizielle Diagnose zu bekommen. Wenn deine Behandlung zu Hause dein Problem nicht löst oder du weiter Muskelkrämpfe an derselben Stelle hast, dann macht dein Arzt ggf. ein paar Tests, um die Ursache zu finden.
    • Sprich mit deinem Arzt über deine Rückenkrämpfe und sage ihm, was du dagegen zu Hause unternommen hast.
    • Dein Arzt schickt dich ggf. zum Röntgen, zum CT oder MRT, um deinen Rücken genauer zu untersuchen.
  4. Geh bei muskulären Verletzungen zur Physiotherapie. Das ist die richtige Behandlung, wenn du dir einen Muskel gezerrt oder verletzt hast. In der Physiotherapie können auch muskuläre Unausgewogenheiten korrigiert werden, die zu einer Überlastung des Muskels und so zu Krämpfen führen können.
    • Ein Physiotherapeut kann dir auch eine Reihe von Übungen speziell für dich zeigen, um die Ursachen deiner Rückenkrämpfe zu bekämpfen.
  5. Geh bei Beschwerden an der Wirbelsäule zum Chiropraktiker. Wenn deine Wirbelsäule ausgerichtet werden muss oder du eine Wirbelsäulenverletzung hattest, z.B. einen Bandscheibenvorfall, dann musst du dich wahrscheinlich an einen solchen Profi wenden, um deine Krämpfe loszuwerden.
    • Chiropraktiker renken die Wirbelsäule meist manuell wieder ein. Sie nutzen aber ggf. auch therapeutische Übungen, Massage und andere Behandlungen, um Muskeln und Nerven zu stimulieren.
  6. Schließe neurologische Ursachen aus. Muskelkrämpfe können durch ernste, neurologische Probleme wie Multiple Sklerose oder Parkinson verursacht werden. Wenn du häufig unter diesen Krämpfen leidest, ohne dass es eine erkennbare Ursache gibt, dann solltest du dich an deinen Arzt wenden.
    • Dein Arzt wird mit dir andere, mögliche Symptome diskutieren und dich an einen Neurologen überweisen, der weitere Tests mit dir macht, wenn er das für nötig hält.
    • Wenn du spürst, dass du inkontinent wirst (oder deinen Urin nur schlecht zurückhalten kannst), geh zum Arzt. Dies kann ein Signal für weiterreichende Beschwerden sein.

Zukünftig Krämpfe vermeiden

  1. Trinke Wasser, um gut hydriert zu bleiben. Muskelkrämpfe können durch Dehydrierung verursacht werden. Zwar werden Muskelkrämpfe nicht vollständig vermieden, wenn du ausreichend trinkst, aber es hilft den Muskeln, locker zu bleiben.
    • Trinke möglichst mindestens acht Gläser Wasser, um ausreichend hydriert zu bleiben. Vermeide Alkohol und koffeinhaltige Getränke, denn sie wirken harntreibend und trocknen dich aus.
  2. Achte auf dein Gewicht. Übergewicht verstärkt den Druck auf deinen Rücken und das Rückenmuskelsystem. Dies erhöht die Gefahr eines Rückenkrampfes. Vergewissere dich, dass dein Gewicht deiner Grösse entspricht. Berechne deinen BMI oder frag deinen Arzt wie dein Idealgewicht aussieht.
    • Wenn du abnehmen musst, geh zu einem ausgebildeten Ernährungsberater um dir einen Ernährungsplan aufstellen zu lassen, der zu dir passt. Fang langsam an zu trainieren, wenn deine Rückenprobleme abklingen.
  3. Korrigiere Mineralmangel durch die Ernährung. Wenn du zu wenig Kalzium, Magnesium oder Kalium zu dir nimmst, dann kann es häufiger zu Muskelkrämpfen kommen. Selbst wenn du zum Physiotherapeuten oder Chiropraktiker gehst, können die Krämpfe anhalten, wenn du unter Mineralmangel leidest.
    • Ernähre dich möglichst gesund und ausgewogen, um dem Mangel zu begegnen. Milchprodukte spenden viel Kalzium, Bananen und Kartoffeln viel Kalium.
    • Wenn du unter Mineralmangel leidest, konsumiere wenig oder gar keinen Kaffee und keinen raffinierten Zucker, da sie die Aufnahme von Mineralien hemmen.
  4. Laufe, um aktiv zu bleiben. Aktivität ist wichtig, um zukünftige Krämpfe zu vermeiden. Gehen ist eine sanfte Aktivität, die dem Rücken in der Regel nicht schadet. Beginne mit kürzeren Spaziergängen und arbeite dich zu einem täglichen 20-minütigen Spaziergang hoch.
    • Fahrradfahren und Schwimmen sind zwei weitere sanfte Übungen, die besonders gut für den Rücken sind.
    • Wenn du ins Fitnesscenter gehen kannst, dann kannst du auch 15 – 20 Minuten auf dem Crosstrainer oder Stairclimber trainieren.
  5. Mache Dehnübungen zum Teil deines Trainings. Yoga oder Pilates können dir helfen, deine Flexibilität und deinen Bewegungsumfang im Rücken zu verbessern. Dehne deinen Rücken vor und nach jeder Aktivität, damit deine Rückenmuskeln locker bleiben.
    • Bei jeder Dehnübung solltest du dich nur so weit dehnen, wie es problemlos geht. Bei Schmerzen oder Beschwerden solltest du sofort aufhören. Sonst könntest du deine Muskeln weiter schädigen.
    • Sanfte Dehnübungen können auch hilfreich sein, um unmittelbar nach einen Rückenkrampf die Schmerzen zu lindern.
  6. Benutze ein Lendenkissen wenn du sitzt. Platziere das Kissen zwischen dem unteren Teil deines Rückens und des Stuhles, damit du gerade sitzt. Dies ist vor allem wichtig, wenn du arbeitest oder lange Auto fährst. Steh mindestens einmal pro Stunde auf und lauf herum. Vermeide es, zu lange sitzen zu bleiben ohne dich zu bewegen.
    • Sitze nicht krumm.
    • Wenn du länger sitzen musst, verändere deine Position so oft als möglich.
  7. Stärke deine Rumpfmuskulatur mit Krafttraining. Die Rumpfmuskeln bilden ein natürliches Korsett, das Wirbelsäule und Rücken in einer aufrechten Form hält. Wenn du deine Rumpfmuskulatur stärkst, dann kannst du zukünftig Rückenkrämpfe vermeiden.
    • Die Planke (plank) ist eine Übung zur Stärkung des Rumpfes, zu der du keine Hilfsmittel brauchst. Lege dich mit dem Bauch auf den Boden, stütze dich mit den Ellenbogen und Zehen ab und hebe deinen Körper an, so dass er in einer geraden Linie liegt. Spanne die Rumpfmuskulatur dabei fest an und versuche, diese Position anfangs 20 Sekunden zu halten.
    • Mache diese Übung mehrere Male am Tag und verlängere allmählich die Dauer.
    • Achte bei der Übung darauf, tief und gleichmäßig zu atmen. Viele Menschen neigen dazu, ihren Atem anzuhalten, wenn sie ihre Rumpfmuskulatur aktivieren.
    • Vermeide es, rasche Bewegungen auszuführen, wenn du schwere Dinge aufhebst, da dies einen Rückenkrampf auslösen kann.

Tipps

  • Bei Rückenkrämpfen ist selten eine Operation notwendig, außer die Ursache ist ein anatomischer Defekt oder die Krämpfe verursachen enorme Schmerzen und voranschreitende Muskelschwäche.
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